Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Gewisse Ungewissheiten bei der Endlagersuche

Eiszeiten, Hitzeperioden – in einer Million Jahre kann viel passieren. Welche Einflüsse sind zu erwarten? Wie könnten sich diese auf das Endlagersystem auswirken?
Bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle spielt der Blick in die Zukunft eine wichtige Rolle – schließlich muss das Endlager den hochradioaktiven Atommüll für den Zeitraum von einer Million Jahre sicher verwahren.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die mit der Endlagersuche beauftragt ist, legt Listen und Kataloge zu Ungewissheiten an, die sogenannten FEP-Kataloge („FEP“ steht für „Features“, „Events“ und „Processes“). Die BGE bietet zu diesem Thema erstmalig einen Workshop an.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt diesen Schritt. Sie schreibt dazu, das sei nicht zuletzt auf ihren beharrlichen Anstoß hin geschehen. Die BI hatte bereits bei der Vorstellung der Sicherheitsanforderungen an ein Endlager durch das BMU im September 2019 auf dieses Themenfeld hingewiesen, denn im Standortauswahlgesetz (StandAG) werden beispielsweise kommende Kaltzeiten oder die Folgen des Klimawandels nicht bzw. völlig unzureichend betrachtet, obwohl ihre möglichen Auswirkungen auf das jeweilige Endlagersystem beträchtlich sind.

Aus Sicht der BI fallen nämlich weite Teile der Küstenregionen wegen des steigenden Meeresspiegels bei der Endlagersuche heraus, weil die Abfälle laut Gesetz 500 Jahre lang rückholbar oder bergbar sein müssen.

Die Kaltzeiten führten darüber hinaus dazu, dass weite Teile Norddeutschlands und des Alpenvorlands wegen der kommenden Kaltzeiten für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle nicht in Betracht kämen, weil die Druckbelastung und Entlastung zu tiefreichenden Störungen führen.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Dort, wo glaziale Erosion und Überflutungen zusammenkommen, ist unseres Erachtens ein Endlager nicht möglich. Schaut man die Karten mit den Seen in den Eisrandlagen an, wer will da eine belastbare Risikoabwägung vornehmen?“

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

Die ausführliche, mit Quellen belegte BI-Stellungnahme finden Sie hier: Eiszeiten BGE Hinweise Ehmke 

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