Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Mauerbau in Gorleben: „Unnötige Geldausgabe“

Die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) geht davon aus, dass die reine Bauzeit für die Nachrüstung der Castorhalle und den Bau einer neuen Sicherungszentrale für diese Atommülldeponie rund drei bis dreieinhalb Jahre betragen wird. Das berichtet die Elbe-Jeetzel-Zeitung (12.8.) in ihrer Wochenendausgabe.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte moniert, dass zwölfeinhalb Jahre nach der ersten Ankündigung, dass die Castorhalle gegen mögliche Terrorschläge nachgerüstet werden solle, entsprechende Baumaßnahmen immer noch auf sich warten ließen. Außerdem, so der BI-Vorschlag https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2023/07/24/rueckbau-der-pilotkonditionierungsanlage-gorleben-bi-macht-druck/, sollte unverzüglich mit dem Bau einer neuen Sicherheitswarte für das Zwischenlager begonnen werden, um den Abriss der Pilot-Konditionierungsanlage zu beschleunigen.

Bereits nach Nine Eleven, dem Terrorschlag gegen das World Trade Center in New York im Jahr 2001, wurde über die Sicherung von Atomanlagen diskutiert, dazu gehörten nicht nur die Atomkraftwerke, auch die Zwischenlager rückten in den Fokus.

Die Entsorgungskommission des Bundes unterzog schließlich nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2013 auch die Atommülllager einem Stresstest und fordert heute mit Blick auf die absehbare Betriebsdauer der Zwischenlager von über 100 Jahren ein einheitliches Regelwerk. https://www.entsorgungskommission.de/sites/default/files/reports/ESK_Empfehlung_LL-sichererBetriebeinesEndlagers_ESK106_10052023.pdf

„Die geplanten Baumaßnahmen in Gorleben hinken inzwischen möglichen Bedrohungsmaßnamen – dazu gehören inzwischen auch kriegerische Ereignisse (!) – dermaßen hinterher, dass sie nun eine unnötige Geldausgabe darstellen. Bis 2034 muss die Zwischenlagerung vor Ort ohnehin neu genehmigt werden, dann erlischt die bisherige Genehmigung. Welchen Sinn macht es da, kurz zuvor eine 1,20 Meter dicke, aber nur 10 Meter hohe Mauer statt eines robusten Neubaus zu errichten, wie es derzeit für Lubmin/Greifswald beantragt wurde?“, fragt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Allerdings nicht von der BGZ, denn in Lubmin sind die Energiewerke Nord Betreiber.

Bestätigt sieht sich die BI mit ihrer Forderung durch eine Studie der Forschungsplattform ENTRIA, in der Wandstärken zwischen 1,50 und 1,80 Metern als „vollwertige mechanischen Barriere gegenüber den heute geltenden Flugzeugabsturzszenarien“ für den Schutz als erforderlich angenommen werden. Und zwar rundherum. In Gorleben bliebe bei der geplanten Nachrüstung ein dünnes Dach mit nur 20 cm Stärke. Das ist der Schwachpunkt.

https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/ZL-Sicherheitstechnische-Aspekte.pdf, S.54

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse