Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Atommüll: Schrille Töne aus Bayern

„Atomstrom ja – Atommüll nein? Schrille Töne ist man aus Bayern gewohnt“, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Ein bayrischer Sonderweg zur Wiederinbetriebnahme des AKW Isar 2 in Landesverantwortung ist einer dieser schrillen Töne. Zugleich wird aber ein Endlager in Bayern abgelehnt.

Ministerpräsident Markus Söder erklärt im bayrischen Wahlkampf gar, ihm seien keine Gründe bekannt, warum der Salzstock Gorleben als Atommülldeponie ungeeignet sei https://www.tagesspiegel.de/politik/atomkraft-debatte-soder-gegen-atommull-endlager-in-bayern-9671357.html

Nun schrieb der Landshuter Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz. Sein Vorschlag: Künftig solle es in der Bundesrepublik nur noch ein einziges Zwischenlager für radioaktiven Atommüll geben, dann könnten die bisher insgesamt 16 über ganz Deutschland verteilten Zwischenlager aufgelöst werden. Und der Standort heißt: Gorleben! So könnte das Zwischenlager Bella bei den beiden abgeschalteten Atomkraftwerken Isar 1 und 2 bei Landshut aufgelöst werden.

„Auch Dreier ist nicht auf der Höhe der Zeit: sein „Argument“, in Gorleben gäbe es für die 1.900 Castor-Behälter eine Reparaturmöglichkeit, ist sachlich falsch. Die Pilotkonditionierungsanlage (PKA) ist veraltet und soll abgerissen werden, hat der Betreiber, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) https://bgz.de/2022/05/24/vergabeverfahren-fuer-bauarbeiten-gorleben-gestartet/ schon vor geraumer Zeit angekündigt. Die PKA hat übrigens nie den „heißen Betrieb“ aufgenommen“, korrigiert ihn BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Erst wenn ein Standort für ein zentrales Endlager feststeht, müsse geklärt werden, ob es am gleichen Ort ein Eingangslager und eine Konditionierungsanlage geben sollte. Ehmke: „Neben der Unwissenheit Dreiers verstört die politische Haltung: 2034 läuft die Einlagerungsgenehmigung im Zwischenlager Gorleben aus, wir wollen, dass der Atommüll dort in einem robusten Neubau verbleibt, bis ein Endlager den Betrieb aufnimmt. Die 113 Castorbehälter und Transportrisiken anderen zuzumuten, ist für uns ein No-Go. Wir im Wendland befassen uns deshalb seit geraumer Zeit mit der Langzeitsicherheit der Zwischenlager und teilen solidarisch die Kritik u.a. am Forschungsprogramm der BGZ, damit an allen Standorten ein Mehr an Sicherheit erreicht werden kann.“

Wolfgang Ehmke / BI-Büro Rosenstr. 20 / 29439 Lüchow / Tel. 0170 510 56 06

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