Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Die Folgen der Atomkraft verhindern Klimaschutz

BI fordert Nachschusspflicht für die Energiekonzerne –
Die Ausgaben für die Atomenergiekosten sind heute bereits höher als alle Klima- und Naturschutzmaßnahmen zusammen, allein die Kosten für die Endlagersuche und die havarierten Projekte Asse II belaufen sich für das Jahr 2024 auf 1,15 Mrd. Euro. (+)
Dazu kommen die Kosten für die Zwischenlagerung. Die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), die nicht einmal für alle 16 Lager für hochradioaktiven Müll zuständig ist, gab im vergangenen Jahr 271 Millionen Euro aus, davon entfielen 191 Millionen auf den Betrieb und rund 80 Millionen Euro auf Investitionen in die Zwischenlager. Ein Kostenpunkt sind auch die 5 Mio. Euro jährlich für den „Betrieb“ der Pilot-Konditionierungsanlage (PKA) Gorleben, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hat wiederholt vorgeschlagen, den geplanten Abriss vorzuziehen. https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2023/07/24/rueckbau-der-pilotkonditionierungsanlage-gorleben-bi-macht-druck/

„Da absehbar ist, dass ein Endlager allerfrühestens in den 2060er bis 2080er Jahren den Betrieb aufnimmt, fallen bis zum Ende des Jahrhunderts jährlich erhebliche weitere Millionenbeträge an, zumal mit einer Einlagerungszeit von über 30 Jahren zu rechnen ist“, betont die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Für alle Maßnahmen des Klima- und Naturschutzes hingegen sind im Jahr 2024 gerade einmal 893,8 Mio. Euro (2023: 880,3 Mio.) im Bundeshaushalt eingeplant. Davon entfallen auf den Klimaschutz 716,8 Mio. Euro (714,8 Mio.).

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Diese Zahlen belegen, dass selbst die Abwicklung der Atomkraft im Jahr 2024 mehr Geld verschlingt als alle Ausgaben des Bundes für den Klima- und Naturschutz. Es ist von daher Zeit, seitens des Bundesumweltministeriums finanzielle Nachforderungen an die Energiekonzerne zu richten, die sich mit einer Einmalzahlung von rd. 24 Mrd. Euro in die KENFO – Stiftung glaubten, sich aus der Verantwortung für die Atomkraftnutzung herausziehen zu können. Die Atomwirtschaft hatte keinerlei belastbares Entsorgungskonzept und muss gemäß dem Verursacher-Prinzip für die Folgekosten aufkommen, also weiter in diesen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsfonds einzahlen.“

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

(+) Für das Jahr 2024 sind im Bundeshaushalt Kosten für das Endlager Schacht Konrad/Asse in Morsleben mit 710 Mio. Euro veranschlagt (2023: 729 Mio.), für die Standortsuche eines Atommüll-Endlagers 430 Mio. Euro (431 Mio.). Das ergibt Ausgaben von 1,14 Mrd. Euro (1,16 Mrd.).

https://www.la-rundschau.de/bayern/68365-atomfolgekosten-hoeher-als-alle-natur-und-klimaschutzmassnahme

https://www.dw.com/de/atomare-abf%C3%A4lle-endstation-zwischenlager/a-66648981

Update 5.10.23

Hinzu kommen die Kosten für Stilllegung und Rückbau und Entsorgung der ATOMFORSCHUNGSANLAGEN, die staatlich waren und sind! Die Kosten dafür sind zusätzlich beim Forschungsministerium. Die Kosten für die Anlage in Lubmin liegen beim Finanzministerium. Beachte/Beachten Sie dazu den Text bei umweltFAIRaendern.de zu den Kosten in 2022.

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse