Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Hambi-Eiche in Gorleben gepflanzt
Die Verbundenheit der Anti-Kohle und der Anti-Atom-Bewegung stand im Mittelpunkt einer Aktionswoche der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Nach der Vorführung des Dokumentarfilms „Vergiß Meyn nicht“ im Filmtheater „Alte Brennerei“ in Lüchow folgte am Sonntag vor dem „Sonntagsspaziergang“ an den Atomanlagen in Gorleben eine Pflanzaktion. Eva Töller, Aktivistin aus dem Hambacher Forst, hatte Buchen- und Eichensetzlinge aus dem Hambacher Forst gerettet, als die Rodung im September 2018 angeordnet wurde, um dem Braunkohlebergbau Platz zu geben. 50.000 Menschen hatten gegen die Kohlepolitik vor Ort demonstriert.
Sie war sichtlich erstaunt: zwei Dutzend Menschen kamen zu den Atomanlagen in Gorleben zum Liegeplatz des Greenpeace-Schiffes „Beluga“, um dem Pflanzen einer kleinen Eiche aus dem Hambacher Forst beizuwohnen. Bekanntlich wurde der Erhalt des Hambacher Forstes im Januar 2020 bei einem Spitzentreffen der Bundesregierung und der vier vom Kohleausstieg betroffenen Bundesländer vereinbart.
Ulrich von Mirbach, Förster bei den Gräflich Bernstorff´schen Betrieben in Gartow, Eva Töller und Elisabeth Hafner-Reckers griffen zum Spaten.
Die stellvertretende BI-Vorsitzende erinnerte in einer kurzen Ansprache an den Gorleben-Baum, einen Aufkleber, der neben der Anti-Atom-Sonne die Alternativen zu nuklearen und fossilen Energien deutlich machte: „Wir haben uns seit Beginn des Widerstands für die Regenerativen Energien stark gemacht. Ein Baum spendet Schatten, bindet Kohlendioxid und hier wächst ein Überlebensbaum heran.“
Am anschließenden Rundgang um das Bergwerksgelände nahmen über 30 Menschen teil. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke konnte auf das Loch in der Verladestation auf dem Bergwerksgelände aufmerksam machen: Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat mit dem Abriss der Rampe für das Salzgestein begonnen. Wie es vor Ort weitergeht, wolle die Firma im Dezember auf einer öffentlichen Veranstaltung in Gorleben erläutern.
Besprochen wurde, dass die Sonntagsspaziergänge in Zukunft zu gegebener Zeit auch einen Schlenker zum atomaren Zwischenlager machen könnten. Ehmke: „Wir müssen auf die ´Zeitbombe Castorhalle` mehr Aufmerksamkeit richten.“
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
Fotos BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Ansprache von Elisabeth Hafner-Reckers:
Die kleine Eiche aus dem Hambacher Forst steht nun an der Beluga. Wir freuen uns über dieses Symbol der Verbundenheit mit den Menschen aus dem Hambacher Forst und aus Lützerath. Der Baum erinnert an unseren Gorleben Baum, der bei uns auf den Aufklebern und Fahnen mit dem Motto Gorleben soll leben , immer dabei ist. Dieser Baum ist ja klein und verzweigt und steht damit für Vielfalt und die vielen Wege, die wir gegegangen sind, um das Endlager zu verhindern und gegen die Atomkraft zu protestieren. Bäume dienen immer der Gemeinschaft, sie spenden Schatten, sie spenden uns Wärme, versorgen uns mit Baumaterialen von Möbeln bis zu Häusern. Bäume können uns helfen, die Folgen der erhöhten CO2 Abgabe in die Atmosphäre zu lindern, in dem sie CO2 speichern und Sauerstoff abgeben. Vielleicht wächst die Eiche aus dem Hambacher Forst zu einem Baum der Erkenntnis heran, der zukünftige Generationen darin unterstützt, sehr sorgsam mit den Resourcen unserer Erde umzugehen.
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