Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Verbesserung der Schiffbarkeit der Elbe-Reststrecke: Fakten-Check dringend notwendig

Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) hatte am gestrigen Dienstag, 14. November, zum 1. Workshop „Fakten-Check“ nach Hitzacker eingeladen. Mit der Veranstaltung sollte die Öffentlichkeit zur „Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe“ im Bereich der sogenannten Elbe-Reststrecke zwischen Dömitz und Hitzacker informiert werden. Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. (LBU) und die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. kritisieren den mangelhaften Fakten-Check.Neben Vorträgen mit aktuellen Daten zu Sohlhöhen, alternierenden Bänken und dem Auenzustand in dem Gebiet thematisierte der Workshop die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe. Hier jedoch wurden Fakten nicht – wie im Titel angekündigt – überprüft. Dabei haben sich seit Erstellung des Gesamtkonzepts Elbe die Verhältnisse signifikant verändert. Das macht einen Fakten-Check dringend notwendig, fordern LBU und BI.

Im vergangenen Oktober hatten sich Umweltorganisationen in der Dessauer Elbe-Erklärung für eine Evaluierung des Gesamtkonzepts Elbe und einen Paradigmenwechsel im Umgang mit dem Fluss ausgesprochen. Dieser müsse entsprechend der enormen Herausforderungen des Klimawandels neu ausgerichtet werden.

BI – Sprecher Wolfgang Ehmke: „Die Datenbasis des Gesamtkonzepts stammt aus den Jahren 2013 und davor. Sie ist nicht mehr aktuell und muss an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Seither sind Gütertransporte auf dem Fluss eingebrochen, es gibt signifikante Veränderungen im Wasserdargebot der Elbe, Trockenheit und Dürre sind prägend.“

Fragen nach dem Nutzen eines Ausbaus der Elbe als Wasserstraße vor dem Hintergrund der extremen Trockenphasen wurden nicht beantwortet, kritisieren BI und LBU. Es blieb offen, ob und wie viele Frachtschiffe diesen Abschnitt passieren und wie viele Güter transportiert werden. Fast die gesamte Berufsschifffahrt weicht mittlerweile auf den Elbeseitenkanal aus, wo verlässlich planbarer Gütertransport möglich ist.

Im aktuellen Koalitionsvertrag spricht sich die Landesregierung von Niedersachsen „für den Erhalt der naturnahen Flusslandschaft Elbe und gegen den Ausbau der „Elbe-Reststrecke“ zwischen Hitzacker und Dömitz aus“. Auch der Kreistag Lüchow-Dannenberg positionierte sich vergangenes Jahr in einer Resolution gegen den Ausbau der Reststrecke. Diese Bedenken und Einwände konnten nach Ansicht von LBU und BI mit dem Workshop der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nicht ausgeräumt werden. Sie sehen zudem das Land in der Pflicht, unabhängig von Planungen zur Verbesserung der Schiffbarkeit, die verbindlichen Natur- und Umwelt-Richtlinien umzusetzen.

Rückfragen:

Albert Doninger, LBU, (Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V.)
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Wolfgang Ehmke, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V (Pressesprecher) wolfgang.ehmke@bi-luechow-dannenberg.de

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