Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Kostenfalle Atomkraft

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht für die Atomkraft geworben wird. Gerade haben beim UN – Klimagipfel in Dubai 22 Staaten vereinbart, ihre AKW-Kapazitäten bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Jetzt legt die CDU im Entwurf ihres Grundsatzprogramms nach und dringt auf eine Rückkehr zur Atomkraft.

Der Vorwurf der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI): Die CDU vermeide es, die Atomkraft einem Faktencheck zu unterziehen. „Unter anderem erwarten wir vom Kreisverband der Partei in Lüchow-Dannenberg, dass er einmal aufmuckt und die Bundespartei auf die ungelöste Entsorgungsproblematik und die zusätzliche Kostenfalle Atommüll verweist. Hier sehen wir mit Blick auf den Gorleben-Konflikt dessen besondere Verantwortung“, schreibt die BI.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Wohin ein ideologisches Festhalten an Atomprojekten führt, lässt sich bestens am Beispiel Gorleben illustrieren: 2 Mrd. Euro wurden in den Ausbau des sog. Erkundungsbergwerks gesteckt. Dazu kommen nach Angaben der BGE geschätzt über 200 Mio. Euro, die der Rückbau kosten wird. Das alles hätte man unter der Kanzlerschaft von Helmut Kohl (CDU) in den 80er Jahren vermeiden können, als nach Auswertung der Tiefbohrungen klar war, dass der Salzstock Gorleben-Rambow Wasserkontakt hat und als Endlager ungeeignet ist.“

Der gerade vorgelegte World Nuclear Industry Status Report rücke zudem zurecht, wie es um die Atomkraft wirklich steht, betonen die Atomkraftgegner:innen im Wendland. Demnach geht der Anteil der Atomkraft an der globalen Stromproduktion seit 1996 kontinuierlich zurück, auf nun 9,2 %. Am 1. Juli 2023 waren in 32 Ländern weltweit 407 Reaktoren am Netz gegenüber 438 Reaktoren im Jahr 2002, das als Höhepunkt der Atomkraft gilt. Der Rückgang hat demnach mit den Kosten der Atomkraft zu tun.

Die wichtigsten Atomnationen sind unverändert China, die USA und Frankreich. Gerade in Frankreich lasse sich die nukleare Absurdität am besten beobachten: „Der staatliche Energieversorger Electricité de France (EDF) ist mittlerweile mit 64,5 Milliarden Euro verschuldet, weil sie gezwungen war, den teuren Atomstrom unter Marktpreis zu liefern.“

Jedoch allein darauf zu setzen, dass der Markt eine Renaissance der Atomkraft ausschließt, hält die BI für sehr gewagt. Ehmke: „Wir bleiben wachsam, die Zivilgesellschaft muss sich weiter einmischen, um der Renaissance der Atomkraft eine klare Absage zu erteilen.“

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

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