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Gedenken: 80 Jahre Hiroshima

Die US-Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 waren verheerend. Geschätzt 240.000 Menschen starben bis Ende des Jahres 1945. Die Überlebenden, die Hibakusha, tragen bis heute die traumatischen Erinnerungen und gesundheitlichen Folgen der Strahlung. Gerade deshalb haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, vor den Gefahren von Atomwaffen zu warnen. Die Geschichten der Hibakusha lebendig zu halten, sei eine „Zukunftsaufgabe“, so der Hiroshima-Überlebende Kunihiko Sakuma kürzlich bei seinem Besuch in Deutschland.

Wir lassen in diesem Heft 80 Jahre nach der Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki ihn und weitere Überlebende zu Wort kommen. Ebenfalls im Mai besuchten uns Überlebende von Atomwaffentests, die bei Veranstaltungen in verschiedenen Städten von den Folgen für sich und ihre Gemeinschaften berichteten. Eindrücke von der Reise schildert Antonia Hoffmann.

Nein zum menschenverachtenden Prinzip der nuklearen Abschreckung: Die Weltgesundheitsversammlung hat im Mai 2024 die Resolution „Effects of Nuclear War on Public Health“ verabschiedet. Die WHO hat nun den Auftrag, die Auswirkungen eines Atomkrieges systematisch zu untersuchen und die Forschung auf diesem Gebiet auszuweiten. Angelika Claußen und Lars Pohlmeier berichten.

Dr. Masao Tomonaga, Hibakusha aus Nagasaki, ist Gründungsmitglied der IPPNW in seiner Heimatstadt. In einem Interview berichtet er über seine langjährige Forschung zu den Gesundheitsfolgen von Atomwaffen und die Vorbereitungen zum IPPNW-Weltkongress in Nagasaki, an denen er sich beteiligt.

„Kasachstans nukleares Erbe. Die vergessenen Stimmen der sowjetischen Atomtests“ heißt ein neues Buch, das im Juni 2025 erscheint. Auf dem Atomtestgelände Semipalatinsk (Semei) hatte die Sowjetunion zwischen 1949 und 1989 insgesamt 456 Atomwaffen getestet. Der Herausgeber Yannick Kiesel berichtet über das Buch, das eindrucksvolle Berichte von Zeitzeug*innen, wissenschaftliche Analysen und persönliche Reiseeindrücke versammelt.

Juliane Hauschulz, Editorial für das Heft, Juni 2025
Photo: ICAN. | Kaspar Fosser

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Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz ist Referentin für nukleare Abrüstung und gehört dem Vorstand von ICAN Deutschland an.