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Beteiligungssimulation
Die Gorleben-Betreiberin BGZ lädt für Dienstag, den 4. November, um 18 Uhr im Verdo in Hitzacker zu einer Info-Veranstaltung ein. „Zuhören, fragen, mitreden – Start der Bürgerbeteiligung zur verlängerten Zwischenlagerung“ lautet der Titel.
Die 113 Castorbehälter im Zwischenlager Gorleben werden für vermutlich weitere 100 Jahre oberirdisch gelagert werden müssen. Vor kurzem präsentierte die Genehmigungsbehörde BASE ein Dialogkonzept zur verlängerten Zwischenlagerung. Auch hier war in Verbindung mit reinen Infoveranstaltungen von „Beteiligung“ die Rede.
Solange die BGZ oder das BASE nicht den Wert von Anregungen, Einwendungen und Kritik erkennen, die das Ziel haben, die Lagerung des hochradioaktiven Abfalls vor Ort sicherer zu machen, sind diese Dialog-Konzept nichts anderes als Beteiligungssimulation. „Schön, dass wir miteinander geredet haben, aber in Gorleben bleibt alles, wie es ist,“ lässt sich der gegenwärtige Stand umreißen.
Dabei geht es um eine engmaschige Überwachung der Behälter angesichts der langen Lagerzeiten, um ein belastbares Reparaturkonzept, das auch den Namen verdient, und vor allem auch um Antworten auf neue Bedrohungsszenarien wie z.B. durch mögliche Drohnenangriffe oder andere mögliche Störfallszenarien. Da reicht als Maßnahme die neue niedrige Mauer drumherum nicht.
Weder im BGZ-Forschungskonzept noch im Behördenhandeln schlägt sich bisher nieder, dass derartige Warnungen und Anregungen aus der BI oder der interessierten Öffentlichkeit positiv aufgegriffen und Eingang gefunden hätten. Wäre das der Fall, könnte man von Beteiligung sprechen.
Bild: bgz.de