Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Nicht länger „Fliegen ohne Landebahn“! – Hamburger Unternehmen finanzieren Anti-AKW-Traktoren zum Brandenburger Tor

In gut 14 Tagen, am 29. August, startet der Treck der Bäuerlichen Notgemeinschaft aus dem Wendland zur Anti-Atom-Demo in Berlin. Der Plan der Notgemeinschaft, ursprünglich mit der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ausgeheckt, im castorfreien Wahljahr für den Atomausstieg und gegen Gorleben als nukleares Endlager in der Hauptstadt zu demonstrieren, zieht immer weitere Kreise. Zum Trägerkreis gehören bekanntlich die Anti-Atom-Initiativen und die maßgeblichen Umweltverbänden (www.anti-atom-treck.de).

Unterstützung erfahren die Initiatoren jetzt auch von der Wirtschaft. „Mit der fortdauernd hochriskanten Nutzung der Atomkraft wird die Bevölkerung von der Atomindustrie und ihren Lobbyisten in der Bundesregierung regelrecht in Geiselhaft genommen. Deshalb mischen wir uns jetzt ein: Für den sofortigen Atomausstieg!“, erklären rund zwei Dutzend Klein- und mittelständische Hamburger Unternehmer, die mit anderen Sponsoren den einzigartigen Protestkonvoi nach Berlin mitfinanzieren. Am kommenden Samstag um 11 Uhr wird Monika Tietke von der Bäuerlichen Notgemeinschaft auf einer demonstrativen Pressekonferenz auf dem Hamburger Schulterblatt (*) eine Spende überreicht.
Die Unterstützer aus dem Unternehmerlager monieren, dass an der Atomkraft festgehalten wird, obwohl es weltweit kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gibt: „Keine an der Regierung beteiligte Partei hat dagegen jemals etwas unternommen. Und dies, obgleich die von der Politik protegierten Konzerne bereits mit der Produktion des Atomstroms technisch vollends überfordert sind. Melden sie doch in Deutschland alle drei Tage einen Störfall in ihren Kraftwerken. Und über die Entsorgung des von ihnen produzierten Mülls müssen die Jahr für Jahr Milliardengewinne ausweisenden Vattenfall, EnBW, RWE und E-on sich nicht einmal Gedanken machen… – die Entsorgung der strahlenden Altlast haben die Bundesregierungen jeder Couleur per Gesetz einzig der Allgemeinheit aufgeladen. Keine Regierung hat diesen unhaltbaren Zustand bislang beendet. Nicht zuletzt deshalb distanziert sich die Hamburger Unternehmerinitiative in ihrem aktuellen Engagement ausdrücklich von jeder Partei und deren taktischem Kalkül, gerade auch im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl: Einzig ein breiter, nicht zu überhörender gesellschaftlicher Widerstand – wie er nun im gewaltigen Protestzug nach Berlin seinen Ausdruck findet – kann die unheilvollen Geschäfte der Atomindustrie in Deutschland stoppen.“

„Die Unterstützung aus der Wirtschaft kennen wir zwar aus dem Wendland, was in Hamburg passiert, Unternehmer trifft Bauer, das ist ein Novum“, BI-Sprecher Wolfgang Ehmke registriert die wachsende Resonanz. „Das zeigt, Atomkraft war gestern, die Zukunft gehört den Erneuerbaren, aber noch ist die politische Auseinandersetzung nicht gewonnen. Wir setzen uns für ein sofortiges Ende der Atommüllproduktion und die Aufgabe des Schwarzbaus Gorleben, eines Salzstocks mit Wasserkontakt, als nukleares Endlager ein.“ Zur politischen Dynamik passe, dass die Dachverbände der erneuerbaren Energiewirtschaft, der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), der Bundesverband Windenergie (BWE) und Eurosolar ebenfalls zur Demo am 5. September aufrufen.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170-510 56 06

Diese Geschäftsführer und Firmeninhaber laden zu Samstag (* Schulterblatt 36 vor dem „Olympischen Feuer“) ein:

  • Uwe Ahlborn – Ahoi Media
  • Frank Maslankowski – Ambulante Pflegeinitiative
  • Ingolf Werth / Axel Naguschewski – Autodock
  • Ralf Gauger / Onno Röhrs – Beckmann & Gajewski Bauunternehmung
  • Thomas Schultze – Buchhandlung im Schanzenviertel
  • Peter Dethlefsen – Exil / Das Wohnmagazin (Berlin)
  • Maria Jose – Greves Garten Wohnungsgenossenschaft
  • Christiane Wilkening – Kräutergarten Pommerland
  • Martin Göbel – mg-Film
  • Sylvia Sonnemann – Mieterverein „Mieter helfen Mietern“
  • Lisa Politt / Gunther Schmidt – Polittbüro
  • Konstantinos Diamantopoulos – Restaurant „Olympisches Feuer“
  • Holger Güssefeld / Frank Otto – Somethink-Ideenschmiede
  • Christian Nagel – Tofumanufaktur
  • Hans-Peter Weymar – Weymar-Filmproduktion
  • Norbert Reinermann – Zollenspieker-Druckerei

Musik: Abi Wallenstein

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse