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45 Jahre „Republik Freies Wendland“
1980 ging es um die Tiefbohrungen im Salzstock Gorleben. Zweifel an dessen Eignung gab es schon seit Anbeginn, weil Daten aus hydrogeologischen Untersuchungen in den 60er Jahren darauf verwiesen, dass der Salzstock Wasserkontakt hätte. Versalzenes Brunnwasser gab es im Osten im Flankenbereich auf dem Höhbeck und im Westen bis kurz vor Lüchow in Seerau in der Lucie.
Bei den ersten Tiefbohrungen im Winter 1980 kam der Widerstand zu spät. Also die Bohrung „1004“ anstand, war man pfiffiger, man kam den Bohrtrupps und der Polizei mit einer Platzbesetzung zuvor.
Am 3. Mai 1980 wurde die „Republik Freies Wendland“ errichtet. Nach 33 Tagen wurde dem Aktivisten-Treiben mit der gewaltsamen Räumung ein jähes Ende gesetzt. Der NDR erinnert an den Jahrestag.
Attila Dézsi, der für seine archäologische Dissertation von 2016 bis 2018 Teile des Hüttendorfes wieder ausgrub und viele Zeitzeug:innen befragte, wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet: Nach dem Deutschen Studienpreis für Archäologie der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) sowie dem Studienpreis der VGH Stiftung erhielt der Nachwuchswissenschaftler auch den Barbara-Scholkmann-Förderpreis für Historische Archäologie.
Anlässlich des 45-jährigen Jubiläums kommt er auf Einladung des Gorleben Archivs nach Platenlaase und stellt sein Buch „Archäologie der Republik Freies Wendland. Zu einer kritischen Archäologie der Zeitgeschichte“ vor: Am Freitag, den 13. Juni 2025, um 19 Uhr, Café Grenzbereiche