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BI-Ratschlag: Viele offene Fragen

Der hochaktive Atommüll wird vermutlich noch viele Jahre im Gorlebener Zwischenlager stehen, Schätzungen gehen von weiteren 80 bis 100 Jahren aus. Erste Behälter-Zulassungen laufen schon in diesem Jahr aus, und 2036 endet die Aufbewahrgenehmigung für die Zwischenlagerhalle. 2026 plant die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) eine Genehmigung zur Verlängerung der Lagerungszeit zu beantragen. Das wirft viele Fragen auf, die am 26. Februar auf einem „Ratschlag“ der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in Platenlaase von den anwesenden Akivist:innen diskutiert wurden. hier mehr dazu lesen

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Unterstützung für Bure!

Bure ist das französische Gorleben: Seit 1994 laufen dort die Arbeiten an einem riesigen Atommüll-Lager mit dem Namen CIGEO. Die Kosten für Bure explodieren!

https://www.n-tv.de/panorama/Franzoesisches-Atom-Endlager-in-Lothringen-wird-immer-teurer-article25762494.html

Nun soll das "Widerstandshaus" in Luméville-en-Ornois enteignent werden. Bure braucht unseren Support! - weitere Infos hier.

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„Transmutation“ verspricht kürze Lagerzeiten

"Transmutation" von radioaktiven Abfälle würde den Aufbau einer umfangreichen kerntechnischen Industrie notwendig machen. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält nichts von einer solchen Versuchsanlage, ob in Gorleben oder anderswo: "Man muss den Menschen dann auch offen sagen, dass die Transmutation der Wiedereinstieg in die Atomkraft wäre." - zur Presseerklärung

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"Ein spätes Eingeständnis, aber immerhin", kommentiert Wolfgang Ehmke eine Passage im Merkelbuch "Freiheit", in der sie über den ersten Castor nach Gorleben und ihren Besuch in Lüchow schreibt - mehr lesen im Blogbeitrag

Luftaufnahme des Zwischenlagers für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben.

Ort: Gorleben
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG

Neue Studie: Zwischenlager sind nicht sicher!

Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll in der Bundesrepublik sind nicht ausreichend gegen Angriffe geschützt. Anwohner:innen in der Umgebung der Castor-Hallen sind in einem solchen Fall erheblichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Das belegt eine von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt vorgestellte Studie von Dipl.-Phys. Oda Becker und Prof. Dr. Jutta Weber. Im Fokus der Studie standen die Zwischenlager in Brokdorf und das Zwischenlager in Ahaus, das baugleich mit der Halle in Gorleben ist: mehr hier

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Neuigkeiten aus dem Hambacher Forst

Mit allen Mitteln wird wieder versucht, Tatsachen zu schaffen, die am Ende mehr Schaden als Nutzen bringen: Es geht darum, dass RWE ein weiteres Stück wertvollen Waldes abbaggern will, damit die Tagebauböschungen stabilisiert werden können. Anstatt hier nach anderen Lösungen zu suchen, wird wieder auf Abbaggerung gesetzt, aber lest/lesen Sie bitte selbst. Die Gorleben Geschichte ist und bleibt , gerade in solchen bedrängenden Situationen , eine Ermutigung, dass sich der lange und phantasievolle Protest lohnt. (mehr …)

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Behältersicherheit im Zwischenlager Gorleben – BI: „Die Zeit läuft davon“

Zwölf Behälter des Typs TN 85 verlieren bereits zum 06.03.2025 ihre verkehrsrechtliche Genehmigung, im Laufe des Jahres kommen die CASTOR-Behälter Ic und V/19 hinzu. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte sich deshalb u.a. an die Genehmigungsbehörde, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) gewandt.

„Deren Antwort war nicht zufriedenstellend, wir haben das BASE erneut angeschrieben, denn mit dem Blick auf den Kalender heißt es, die Zeit läuft davon!“, erklärt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. (mehr …)

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„Tschüss X“- BI verlässt die Plattform

In den letzten Tagen haben viele wissenschaftliche Institutionen in Deutschland und Österreich beschlossen, die Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) zu verlassen. Seit der Übernahme durch Elon Musk im Jahr 2022 haben bedeutende algorithmische Änderungen zur Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte geführt, die viele Institutionen als unvereinbar mit ihren Werten von wissenschaftlicher Integrität und demokratischer Diskurse betrachten. (mehr …)

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Vor 40 Jahren: Das Wendland im Film: STOERBILDER

Mit dem Motto “Das Lokale in die Lokale” versuchte vor genau 40 Jahren Jürgen Biermann mit einigen wenigen “Video-ten” aus dem Anti- AKW-Milieu den bescheidenen Versuch, eine regionale “Gegenöffentlichkeit” zu etablieren. Sie nannten ihr Video-Magazin STOERBILDER.

Jürgen Biermann hatte die Möglichkeit mit einer der ersten brauchbaren Video-Handkameras für den Privatgebrauch als Zeitzeuge vielfältige Ereignisse in der Region aufzuzeichnen. In dem damaligen Konzeptionspapier beschrieb Jürgen Biermann das “Stoerbilder”- Projekt als Idee des “Nahsehens”, “als Ergänzung lokaler/ regionaler Öffentlichkeit, die im Wesentlichen durch die “Elbe-Jeetzel-Zeitung" - bestimmt sei. Hierbei wurde eine Doppelstrategie verfolgt: einerseits kritischer Mut- und Muntermacher für die verschiedenen regionalen Widerstandsgruppen, andererseits Büchsenöffner für die “schweigende Mehrheit” im Landkreis, die vor der Flut gedruckter Anti- AKW- Informationen und Appelle die Augen verschloss. (mehr …)

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PRESSEMITTEILUNGEN

Castor – der Film und der Katastrophenschutz

2. Juli 2025

„Castor – Der Film“ ist endlich restauriert, aus verschiedenen Vorlagen zusammengefügt samt technischer Mängel, die einen gewissen Charme haben. Der Mobi-Film der 90er Jahre hat eine ungeahnte Aktualität, geht es doch auch um den Katastrophenschutz im Falle eines Störfalls im atomaren Zwischenlager Gorleben. Während der Dreharbeiten fand zufällig eine Feuerwehrübung statt, eingefangen wird die Ratlosigkeit…

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Bundesumweltministerium schreibt Atommüllfiasko fort

26. Juni 2025

Das Bundesumweltministerium (BMUKN) beteiligt die Öffentlichkeit an der Erstellung des Nationalen Entsorgungsprogramms für radioaktive Abfälle (NaPro). Das NaPro stellt auf Basis von EU-Vorgaben dar, wie radioaktive Abfälle „verantwortungsvoll und sicher entsorgt werden sollen“- so umschreibt das Umweltministerium das Vorhaben, das alle zehn Jahre aktualisiert werden muss. Und mit der Zielbeschreibung des NaPro beginne aus Sicht…

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E-Ventschau legt eine Pause ein: „Wir kommen wieder – keine Frage!“

23. Juni 2025

Alljährlich – vor allem um diese Jahreszeit – ist zu lesen, welche Festivals im Sommer auf uns warten. Eine feste Größe ist seit 2013 das e-Ventschau Benefiz Open Air. Bereits 10mal fand es seither auf dem idyllisch gelegenen Hof Thiele im kleinen Örtchen Ventschau bei Dahlenburg statt. Im Sommer 2024 fand das 10. e-Ventschau statt,…

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TERMINE & AKTIONEN

So. 06.07.2025
13 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem
Belugaschiff
„Sonntagsspaziergang“ - Rundgang ums Bergwerk (2,3km), jeden Sonntag - Motto: "Bis der Schwarzbau zugeschüttet wurde".
So. 06.07.2025
14 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
an den Kreuzen
Mastenweg
„Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet."
Mi. 06.08.2025
(Zeit noch offen)
Dannenberg,
Thielenburger See
80 Jahre Hiroshima und Nagasaki, Gedenkveranstaltung
Mo. 3.11.2025Peine,
Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
Veröffentlichung eines neuen Zwischenstands bei der Endlagersuche - welche Gebiete fallen als nächste raus?

GORLEBEN RUNDSCHAU

Haben wir noch alle Tassen im Schrank?

Die Wahlen sind entschieden, und wieder einmal zeigen sich Fluch und Segen der repräsentativen parlamentarischen Demokratie. Weil der Wahlkampf in weiten Teilen postfaktisch mit markigen Sprüchen und populistischen Problemlösungen auf dem Bierdeckel geführt wurde, erwarteten nun viele der Wählenden harte Kurswechsel zurück in eine fossil-patriarchale Zeit, als die Welt angeblich noch in Ordnung war. Seine letzte Wahlkampfrede hielt der Spitzenkandidat der Gewinnerpartei im Münchner Hofbräukeller und kündigte an, fortan Politik für eine Mehrheit im Land zu machen, die „noch alle Tassen im Schrank“ habe, und nicht „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“. Wen verwunderts übrigens, dass noch alle Tee- und Kaffeetassen im Schrank hat, wer ohnehin lieber Bier trinkt?

Seine beleidigte Beleidigung richtete er übrigens ausdrücklich an die zahlreichen Kritikerinnen seiner wohlkalkulierten Abstimmung(en) mit der AfD, wie beispielsweise die „Omas gegen Rechts“, denen auch unsere Ex-Kanzlerin ihre Unterschrift lieh. Tausende Tassen gingen daraufhin als Protest zum ersten Merz in der CDU-Parteizentrale ein. Die wahren Populisten ließen sich von diesem Theaterdonner ohnehin nicht beeindrucken. Dass es im Parlamentarismus zur Regierungsbildung auch der Mehrheitsfindung bedarf, die dann in Koalitionsgesprächen als Regulativ (oder eben als Blockade) wirken kann, hatte schon in der Ampelkoaltion nicht verstanden, wer einen Sprung in der Tasse hatte. Angeblich tendieren in ihrer trumpen Enttäuschung inzwischen bereits ein Viertel des deutschen Wahlvolkes zu den Faschisten.

Wovon sie träumen, das ist wohl die „starke Führerfigur“, die – wie in autoritären Regimen, vielen Präsidialsystemen und manchen unvollständigen Demokratien – „einfach mal aufräumt“ und sich nicht mehr mit der „Quasselbude“ des Parlamentes ins Vernehmen setzen muss. Was das für die pluralistische Zivilgesellschaft heißt, ist an immer mehr Orten auf der Welt zu erfahren. In Russland werden Initiativen zu „ausländischen Agenten“ deklariert und der Steuerhinterziehung angeklagt. Seit dem Überfall auf die Ukraine sind die meisten unserer Freunde außer Landes geflohen. In der Türkei wird die Opposition unter dem Vorwurf des Terrorismus verfolgt und werden Demonst-
rationen dagegen verboten. In den USA werden nun angeblich Touristen schon in Abschiebehaft genommen, wenn sich auf ihren Handys nur kritische Posts über den über alle Zweifel erhabenen größten Präsidenten aller Zeiten finden. Die Einschüchterung und Kriminalisierung von Protest und Widerstand haben System.

Was gegen diese totalitären Bestrebungen helfen könnte, hat die Geschichte gelehrt: Es sind Zivilgesellschaft, Zivilcourage und ziviler Ungehorsam. In einem Bundesland, in dem sich seit 1957 (und eigentlich seit 1946) immer nur eine konservative „Volkspartei“ an die traditionelle Machtausübung gewöhnt hat, stehen nun couragierte junge Menschen der (ehemals) „letzten Generation“ vor Gericht, da sie angeblich eine „kriminelle Vereinigung“ zur Ausübung von Straftaten gebildet hätten. Für uns im Wendland ein echtes Deja Vu, brachten wir doch vor 42 Jahren unter diesem Vorwurf den „Kriminaltango – Lüchow-Dannenberger Passionsspiele“ auf bundesdeutsche Bühnen (heute übrigens ein Paradebeispiel der Bundeszentrale für politische Bildung).

Wenn nun die (zugegebenermaßen oft gewöhnungsbedürftigen) Aktionen der „Neuen Generation“, die sich übrigens auch Gandhi zum Vorbild gewählt haben, die Bildung einer „kriminellen Vereinigung“ sein sollten, was wäre dann bitte eine politische Koalition, die sich nicht nur die Verletzung internationalen Asylrechtes, sondern auch gleich noch dem Bruch des Klimaschutzgesetzes und der Pariser Klimaziele und des Raubbaus an der Zukunft kommender Generationen verschrieben hätte?

Wir hoffen auf die unabhängige Justiz, das parlamentarische Regulativ und vor allem darauf, dass der künftige Bundeskanzler nicht nur Flaschen im Schrank hat.

Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.