Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

"Wir schreiben Atom-Ausstiegsgeschichte!" – Eindrucksvolle Demo und Kundgebung in Berlin

BI Umweltschutz zieht positive Bilanz / Schlusserklärung der BI Umweltschutz

treck-311Mit einer eindrucksvollen Demonstration und Kundgebung am Samstag in Berlin sorgte das Bündnis von Anti-AKW-Initiativen und Umweltverbänden für eine Sensation. Über 50.000 Menschen schlossen sich dem Aufruf von Anti-AKW-Initiativen und Umweltverbänden an, für den Atomausstieg, den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Aufgabe des Schwarzbaus Gorleben als Atommüllendlager zu demonstrieren.

50 Traktoren und Themenwagen der Bäuerlichen Notgemeinschaft aus dem Wendland führten die Demo an, die um 13 Uhr am Hauptbahnhof startete und zum Brandenburger Tor führte, voran marschierte und tanzte der „Wendlandblock“ zum Groove des Musikalischen Mehrkampfwagens, den die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg bei jedem Castortransport einsetzt. Rund 2000 Lüchow-Dannenberger waren per Sonderzug und mit Bussen in die Hauptstadt gekommen, dort säumten die Protest-Trecker der Notgemeinschaft die Straße des 17. Juni fast bis zur Siegessäule.

Fritz Pothmer, dessen Vater vor 30 Jahren auf der Abschlusskundgebung des legendären Gorleben-Trecks nach Hannover sprach, redete für die 400 Bäuerinnen und Bauern, die mit nach Berlin getreckt waren. „Es gibt viele Familien wie meine, die schon seit mehr als dreißig Jahre kämpfen. Sie können ihre Häuser, ihre Höfe, ihr Land und ihr Vieh nicht einfach einpacken und mitnehmen, wenn es zum Ernstfall kommt. Und die gewissenlosen Politiker und Lobbyisten kümmert das wenig.“

Die 30 Jahre Auseinandersetzung hätten nicht zur Resignation geführt, sondern die Anti-Atom-Bewegung nur gestärkt. In Anspielung auf den Parteienstreit um die Atomkraft ergänzte Pothmer: „Wir stehen heute hier stellvertretend für zwei Drittel der Bevölkerung, die den Ausstieg wollen. Wie können so genannte Volksvertreter ihren Job so falsch interpretieren?“

Die BI zieht nach dem Wochentreck und der Abschlussveranstaltung in Berlin eine positive Bilanz: „Wir schreiben Geschichte, Anti-Atom-Geschichte! Wer glaubt, dass mit dem Thema Energiepolitik und Atom niemand mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist, der wurde heute eines Besseren belehrt.“ Das politische Konzept, als außerparlamentarische Kraft im Schulterschluss mit Umweltinitiativen dafür zu sorgen, dass sich die politischen Parteien zum Thema Atomausstieg, zu Gorleben und für den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien positionieren, sei voll aufgegangen.

„Vielen Menschen wird klar, dass die Atomkraft den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien forciert. Und die Katastrophenmeldungen aus der Asse und Morsleben graben sich ins Gedächtnis ein, es gibt weltweit kein sicheres Endlager. Die Wahrheit zu Gorleben setzt sich nach 30 Jahren beharrlicher Arbeit der Umweltbewegung endlich durch, dieser Standort ist geologisch unmöglich und politisch verbrannt. Reaktorrisiko plus Entsorgungslüge gleich Sofortausstieg“, bringt es BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf eine kurze Formel.

Es sei zwar klasse, dass sich SPD, Grüne und Linke zum Atomausstieg und Gorleben positionieren. „Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren Wahlversprechen, sondern an ihren Taten. Egal, welche Partei am 27. September die Wahl gewinnt, mit uns als außerparlamentarischer Kraft muss man rechnen. Wir werden keine faulen Atomkompromisse hinnehmen, wir fordern den sofortigen Rückbau des Bergwerks in Gorleben.“

Wolfgang Ehmke, Tel.: 0170/ 510 5606

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