Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Castor 2015 – BI Umweltschutz: „Viele Ungereimtheiten“

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) macht weiter Druck, um einen Castortransport im Jahr 2015 zu vereiteln. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte ein Kurzgutachten vorgelegt, aus dem hervorgehe, dass das novellierte Atomgesetz eine Lücke enthält: 21 Transporte mit hochradioaktiven Spaltlösungen müssen in kraftwerksnahe Zwischenlager verbracht werden, die 5 Castoren mit verfestigten Dekontaminations- und Spülwässern aus La Hague seien hingegen nicht von diesem Gesetzestext abgedeckt. Für die Einlagerung der Castoren an anderer Stelle müssten Anträge beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eingereicht werden, das sei bislang in keinem Fall erfolgt, erfuhr die BI.

Nicht gerade beruhigend sei zudem die „Klarstellung“ seitens des Bundesinnenministeriums. Gegenüber dem Radiosender FFN erklärte dessen Sprecher Harald Neymanns, dass erst im Laufe des Jahres geklärt würde, ob die „Schlieffen-Kaserne“ in Lüneburg weiter für Einsätze der Bundespolizei genutzt werden solle. Die Stadt Lüneburg möchte nach dem angeblichen Ende der Castortransporte nach Gorleben die Kaserne zivil nutzen. Bisher wurden dort, wenn es Castor-Alarm hieß, 4000 bis 5000 Bundespolizisten untergebracht.

„Politische Absichtserklärungen reichen nicht, auch wenn sie entschlossen und markig klingen, es gibt zu viele Ungereimtheiten“, heißt es seitens der BI.

So hatte der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) erklärt, dass es bei dem Beschluss bleibe, keine Castoren mehr nach Gorleben zu bringen, das sei Teil der Parteien übergreifenden Verabredung, die Endlagersuche neu zu starten.

„Wir haben deshalb die beiden Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden (Grüne) und Hiltrud Lotze (SPD) angeschrieben und angeregt, dass der wissenschaftliche Dienst des Bundestages den Gesetzestext und die möglichen Konsequenzen prüft“, teilt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke mit. „Gibt es eine Lücke im Gesetz, dann muss es novelliert werden. Denn den Castor 2015 verhindern wir jetzt und nicht, wenn es zu spät ist!“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06

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