Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Castor-Chaos – schlechtes Omen für „neue Endlagersuche“

Anfang des Jahres startete die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ihre Unterschriftenkampagne „Castor 2015 jetzt stoppen“. Sie wird bis Ende Juli fortgesetzt! „Wir müssen davon ausgehen, dass die Politik sich in dieser Frage nicht bewegt, das ist aber auch eine Chance für die Anti-AKW-Bewegung, einen weitgehenden Atommülltransporte-Stopp durchzusetzen“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Das von der Politik selbst gesteckte Ziel, bis Ostern Stellplätze für die 26 Castoren aus La Hague und Sellafield zu finden, wurde bisher glatt verfehlt. Hoch und heilig hatten Unionspolitiker, die neue Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Grüne „versichert“, einen Vorschlag zu präsentieren.

Stattdessen droht nun die Bundesumweltministerin den Bundesländern mit einer bundesaufsichtlichen Weisung. Ein Castor-Transport 2015 – ganz gleich wohin – wird immer unwahrscheinlicher. Ausgerechnet Ralf Güldner, Präsident des deutschen Atomforums, forderte die Bundesregierung unlängst auf, mit Frankreich und Groß-Britannien zu verhandeln, weil Deutschland sich völkerrechtlich verpflichtet hat, die WAA-Abfälle zurück zu nehmen, ein Termin für den Castor 2015 aber nicht haltbar sei.

Ehmke: „Es geht nicht allein um diese 26 Castoren. Wir fordern einen generellen Castor-Stopp. Solange die Endlagerfrage nicht geklärt ist, soll der angefallene Atommüll bleiben, wo er ist. Solidarität ist gefordert, wenn statt Gorleben andere Standorte angefahren werden!“

Das Castor-Chaos sieht die BI darüberhinaus als ein schlechtes Zeichen und befürchtet: „Wenn noch nicht einmal die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle im Parteienkonsens geregelt werden kann, werden sich die Ländervertreter wegducken, wenn es um die Endlagerung dieser Abfälle geht.“

Die Unterschriftenkampagne wird auf diesem Hintergrund fortgesetzt, denn am 4. September wird Hendricks das Wendland besuchen und sich der Diskussion stellen.

Ehmke: „Wir werden sie mit unseren weiterreichenden Forderungen konfrontieren. Die „Castor-Debatte“, so blamabel sie für die „Konsensparteien“ ist, lenkt vor allem ab von der Tatsache, dass Gorleben als Endlagerstandort weiter gesetzt bleibt.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06

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