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Szenario Flugzeugabsturz – Castorlager ist nicht sicher!

In den USA ist ein Militärjet in eine Lagerhalle gestürzt. In Lubmin wird ein neues Atommüllzwischenlager gebaut, dass neue Sicherheitsmaßstäbe gegenüber Flugzeugabstürzen und Beschuß von außen setzt. Die Castorhalle in Gorleben genügt diesen Maßstäben nicht und ein Flugzeugabsturz ist realistisch. Wir fordern ein sofortiges Flugverbot über Gorleben!

Nachdem die alte Lagerhalle für hochaktiven Atommüll auf dem Gelände des stillgelegten AKW Greifswald den Sicherheitsmaßstäbe des Bundes nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 nicht mehr genügten, entschied sich der dortige Betreiber EWN (gehört dem Bund) für einen Neubau. Es handelt sich um einen monolithischen Betonbau mit einer Wandstärke von 1,80 Meter, damit werden neue Maßstäbe zum Schutz gegenüber eines Flugzeugabsturzes oder Beschuss mit einer Waffe von außen gesetzt.

Bisher galt: Die Behälter sind der „unzerstörbare“ Schutzmantel für ihren todbringenden Inhalt, der bei Freisetzung zu einer flächendeckenden Verseuchung führt.

„Die Argumentation, dass die Castor-Behälter selbst bei einem Flugzeugabsturz nicht zerstört werden können, wird damit hinfällig“, zitiert die Elbe-Jeetzel Zeitung heute (28. Mai) unseren Pressesprecher Wolfgang Ehmke.

Die Castorhalle Gorleben besitzt eine Deckenstärke von nur 20cm. Dass nicht die Halle der Schutzfaktor ist, bestätigte schon 2011, im Zusammenhang mit der letzten Castor-Lieferung, das niedersächsische Umweltministerium in einem Schreiben an Greenpeace. Das Zwischenlager Gorleben sei „unzureichend gegen Terrorangriffe gesichert ist“. Dringend würden „bauliche Sicherheitsmaßnahmen“ benötigt. Ein Anschlag auf das Lager könnte nach Aussage des Umweltministeriums „große Mengen an Radioaktivität freisetzen“.

Doch nun werden in Lubmin neue Maßstäbe gesetzt – und Gorleben erhält nur eine Mauer rund um die Halle, die aber gegen einen Flugzeugabsturz wirkungslos ist.

„Immer noch werden die Atomanlagen in Gorleben überflogen. Dass die Castor-Halle mit einer Deckenstärke von nur 20 Zentimetern einem Absturz standhalten würde, ist undenkbar“, warnt nun erneut BI-Pressesprecher Ehmke. „Wir sehen uns durch die Entwicklung in Lubmin in unserer Kritik bestätigt. Es braucht bei der langen oberirdischen Lagerung hochradioaktiver Castor-Behälter eine doppelte Sicherung, durch die Behälter und dicke Wände.“

Das gelingt auch in Gorleben nur durch einen Neubau.

Das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) als Atomaufsichtsbehörde eröffnete der EJZ im übrigen, dass es keinen Handlungsbedarf sieht.

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