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Kartoffelcastor

Alles Kartoffel! Kartoffelpuffer, Kartoffelschnaps, Kartoffelkuchen und Kartoffelmarmelade: Der Kartoffelsonntag in Dannenberg ist beliebt und das Volksfest lockte alljährlich Tausende Besucherinnen und Besucher an.

Ebenfalls alljährlich gab es die Castortransporte und es hatte sich tatsächlich nicht bis in das niedersächsische Innenministerium und ins politische Berlin herumgesprochen, was da an einem ersten Sonntag im November in Dannenberg wirklich wichtig war: Nicht der Castor, die Kartoffel!

Schon 2001 schrammte der Castortransport hart am Kartoffelsonntag vorbei. Auch die Atomkraftgegner sahen den Zwiespalt und hatten auf dem Volksfest einen Stand angemeldet.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke sagte damals: „Wir wollen mit Kartoffeldruck für die Kleinen, mit Kartoffelpuffern, Klönschnack und guter Laune dazu beitragen, dass das Fest störungsfrei stattfindet.“

Ungestört durch Castortransporte. Die Bäuerliche Notgemeinschaft hätte sogar mit dem Tag X bedruckte, prall gefüllte Kartoffelsäcke gestiftet.

Doch das Demo-Volk bekam einen Korb von der Dannenberger Werbegemeinschaft, die wollte Kartoffeln ohne den Gorleben-Widerstand.
2010 passierte schließlich, was nicht passieren durfte: der Kartoffelsonntag wurde abgesagt. Die Dannenberger waren stinksauer auf Bund und Land. Ein Organisationsverschulden erster Güte, schimpfte Stadtdirektor Jürgen Meyer. Man fühle sich „ein Stück abgewatscht.“

Was war los?

Nein, die für Sonnabend, den 6. November, angekündigte Großdemonstration, zu der über 30.000 Menschen in Dannenberg erwartet wurden, würde keine Probleme mit sich bringen, meinte Meyer. Aber dann einen Tag später das Kartoffel-Fest zu feiern und das aufgrund der beschlossenen Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in einer ganz „anderen Atmosphäre“ Röstkartoffeln zu schlemmen und Kartoffelschnaps zu trinken, das passe nicht zusammen. Klar wie Kartoffelkloßbrühe war ja, dass viele Atomkraftgegner nach der Samstag-Demo nicht nach Hause führen, sondern vor Ort blieben, um in den kommenden Tagen den Castortransport zu blockieren. Ja, und sich am Kartoffelsonntag unter die Kartoffelschlemmer mischen würden.

Mit Sorge guckte Meyer übrigens schon in den Kalender für 2011 – das 25. Kartoffelsonntagsjahr. „Eventuell stehen wir dann vor einer ähnlichen Situation wie jetzt“, befürchtete der Stadtdirektor. Deshalb appelliere er schon an die Bundes- und Landtagsabgeordneten, sich dafür einzusetzen, dass es nicht wieder zu einer solchen Überschneidung der Termine kommt.
Und dann gab es noch das Jahr 2004….

  • Was da am Kartoffelsonntag los war, verrät Wolfgang Ehmke in seiner Lesung aus dem Roman „Der Kastor kommt“. Natürlich am Kartoffelsonntag um 16.30 Uhr im Café Sprechzimmer in Dannenberg.

Lesereise – Termine

  • Sonntag, den 3.11. um 16.30 Uhr im Café „Sprechzimmer“, An der Kirche 8, 29451 Dannenberg
  • Montag, den 4.11. um 18 Uhr in Bonn, in der Bundeszentrale für politische Bildung, Adenauerallee 86, 53113 Bonn
  • Mitschnitt der Veranstaltung
  • Dienstag, den 5.11. um 19 Uhr in der Villa van Delden, Bahnhofstraße 91, 48683 Ahaus
  • Mittwoch, den 6.11. um 19 Uhr in der Bürgerstube des Vereins Ein Raum für Mülheim!, Von-Sparr-Straße 56, 51063 Köln

Das Buch hat 130 Seiten, kostet 8.90 Seiten und ist im Köhring-Verlag Lüchow unter der ISBN 978-3-926322-72-2 erschienen. Direktversand auch über die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg

 

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Wolfgang Ehmke

Wolfgang ist langjähriger Pressesprecher der BI.