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Gedenkstein für Sébastien

Zum Aufstellen beim Kulturbahnhof KUBA in Hitzacker kamen am Samstag Nachmittag gut 50 Menschen. Es war bedrückend, sich die Geschehnisse um den Unfall 2004 ins Gedächtnis zu rufen.

„In der Zeit von 1995 bis 2011 rollten neben diesem Bahnsteig Castor-Transporte nach Gorleben. Bei jeder der  Anlieferung der insgesamt 113 Behälter mit hochradioaktiven Gefahrstoffen ins Wendland zeigten Tausende Menschen in vielfältigen Aktionen, dass sie damit nicht einverstanden sind. Immer wieder und an vielen Orten wurde versucht, mit Blockaden die Züge aufzuhalten.

Bei einer dieser Gleisblockaden kam es im Jahr 2004 zu einem Unfall. Dabei starb Sébastien Briat.

An seinen Tod, sein Leben und seinen Widerstand soll dieser Stein erinnern.“

Dies ist ein Teil des Textes, der auf der Begleittafel zum Gedenkstein für Sébastien Briat steht.

Zum Aufstellen beim Kulturbahnhof KUBA in Hitzacker kamen am Samstag Nachmittag gut 50 Menschen. Es war bedrückend, sich die Geschehnisse um den Unfall 2004 ins Gedächtnis zu rufen. Schon damals gab es solidarische Kontakte im grenzüberschreitenden Widerstand gegen die Atommüll-Transporte. Freundschaften, Menschen, die geschockt und traurig die Nachricht von Sébastiens Tod aufnehmen und auch kommunizieren mussten.

Doch das Zusammenkommen war dennoch wohltuend und tröstend, sich gemeinsam zu erinnern, die Verbindung zur gemeinsamen Geschichte nicht abreißen zu lassen. Achim Oerter spielte einige besinnliche und optimistische Melodien. Vom Bure- Solikomitee Wendland sprach Mathias über die Bedeutung der bis heute gepflegten grenzüberschreitenden Anti-Atom-Beziehungen nach Frankreich. Kerstin Rudek berichtete von den am Morgen im russischen Novouralsk eingetroffenen Uranmüll-Transporte aus Gronau in NRW:

„Der Protest in anderen Regionen ist oftmals mit starken Repressionen verbunden, wir haben nicht nur das Recht zu Protest und auf Widerstand, wir haben auch die Pflicht unsere internationalen Partner*innen zu unterstützen, gerade wenn es um das billige Verschwindenlassen von deutschem Atommüll außerhalb der BRD geht. Die aktive Fortsetzung von Sébastiens Idealen ist das schönste Gedenken an ihn.“

Bilder: I&W.Lowin / Rudek

Kerstin Rudek

Kerstin war viele Jahre Vorsitzende der BI und berichtet hier über ihre vorwiegend internationalen Aktivitäten.