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…da waren es noch sechs

An Sylvester wurde das baden-württembergische Atomkraftwerk Philippsburg-2 endgültig stillgelegt. Der Atomausstieg schafft Fakten, wenn auch nicht schnell genug.

Zu einer „Protestaktion gegen Deutschlands Ausstieg aus dem Klimaschutz“ hatten die Befürworter der Uralttechnik vor das AKW Philippsburg geladen – mögliche Laufzeitverlängerungen für die Risikotechnik im Kampf gegen den Klimawandel war vor Weihnachten nicht unwichtiges Thema in den Medien.

Doch die Realität siegte: Es kam eine Handvoll „Nuklearia“ – dem gegenüber feierten ca. 200 Atomkraftgegner*innen die Abschaltung des Pannenmeilers, der in den letzten Jahren die deutsche Störfallstatistik anführte. Philippsburg-2 ist seit dem 31.12. endgültig vom Netz.

Allerdings wird in den verbleibenden Meilern Brokdorf, Emsland, Grohnde, Neckarwestheim-2, Isar-2 und Gundremmingen-C Tag für Tag weiter Atommüll produziert. Bis Ende 2022 soll der Berg des hochaktiven Mülls, von dem ein Teil in Castorbehälter gefüllt auch im Zwischenlager Gorleben steht, auf 14.000 Tonnen angewachsen sein. Und kein Gramm ist „sicher entsorgt“.

Gesucht wird bekanntlich nach einem Ort, wo der Atommüll „so sicher wie möglich“ verbuddelt werden soll. Die zeitliche Perspektive ist unklar, in jedem Fall werden vorher die Genehmigungen für die Zwischenlagerhallen auslaufen…

Mit Sicherheit wird die Diskussion um AKW & Klimaschutz wieder an Fahrt aufnehmen. Wir erinnern an dieser Stelle gern: Atomkraft bleibt ein Atommülldesaster und jeder weitere Betriebstag der sechs noch verbleibenden AKW bedeutet nicht nur mehr Atommüll sondern auch das Risiko eines schweren Unfalls mit katastrophalen Folgen.

In diesem Sinne: Atomanlagen stilllegen – sofort!

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Jan Becker

Jan hat jahrelang die Webseite contratom.de betrieben, schreibt heute den Blog von .ausgestrahlt und betreut die Webseiten der BI und des Gorleben Archiv.