Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Auf der Lauer liegt die Mauer…

Erst 17 Jahre nach 9/11, dem Terrorangriff auf die Twin Towers in New York im September 2001, wurden Sicherungsmaßnahmen für das Zwischenlager Gorleben genehmigt. Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ist allein dieser Zeitverzug skandalös, schließlich geht es um die Sicherung der Atommülldeponie mit ihren 113 Castor-Behältern gegen Störmaßnamen und „sonstige Einwirkungen Dritter“, im Fachjargon kurz SEWD.

Beantragt wurden u.a. der Bau einer 10 Meter hohen zusätzlichen Schutzmauer, einer Sicherungszentrale sowie die Verstärkung des Durchfahrschutzes – doch außer den wiederholten Versprechungen, dass diese zusätzlichen Schutzmaßnahmen umgesetzt würden, hat die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) bisher nichts Vorzeigbares zu bieten, kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

„In der Kartoffelscheune in Gorleben, wie die Castorhalle wegen ihrer geringen Wand- und Deckenstärken spöttisch unter den Gorleben-Gegner*innen genannt wird, lagern eben keine Kartoffeln, sondern hochradioaktive Abfälle, die es gegen Flugzeugabsturz oder Terrorangriffe zu sichern gilt“, gibt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke zu bedenken.

Auf keinen Fall dürfe man der BGZ die Hinhaltetechnik durchgehen lassen, wenn – wie jüngst vor dem Ausschuss für Atomanlagen des Gartower Samtgemeinderats – deren Bereichsleiter Zentrale Dienste, Klaus-Jürgen Brammer, davon spreche, dass es Zielkonflikte zwischen Baurecht und Atomrecht gebe – also deshalb nichts geschehe.

Für die Umsetzung der 2018 genehmigten Maßnahmen zur Erweiterung des Schutzes gegen die SEWD sei der Betreiber des Zwischenlagers (BGZ) verantwortlich, die Überwachung erfolge durch die zuständige atomrechtliche Aufsicht (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz), hatte die Genehmigungsbehörde schon vor zwei Jahren mitgeteilt.

Doch auch hier – „Tiefschlaf, bis mal was passiert!“

Ehmke: „Wir lassen uns nicht länger hinhalten. Umweltminister Olaf Lies, der jüngst befand, die Proteste gegen Castortransporte seien aus der Zeit gefallen, hat hier ein klasse Übungsfeld.“

Hinzu kommt die Meldung aus Philippsburg, dass es Unregelmäßigkeiten im Deckelsystem der Castorbehälter gibt, die von der BGZ heruntergespielt werden. Von der Atomaufsicht in Hannover gibt es dazu noch keine Stellungnahme, inwieweit auch Behälter, die in Niedersachsen lagern, betroffen sind. Damit stellten sich nicht nur Fragen bezüglich der Sicherung, sondern auch Fragen in Bezug auf die Sicherheit der Zwischenlager – „wir sind besorgt!“, heißt es seitens der Bürgerinitiative.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Bild: Mauerbau am Zwischenlager Ahaus

Mauerbau in Ahaus, Foto (Mitte 2018): ahaus.jetzt/ Christian Bödding

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