Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„Endlagersuche völlig neu austarieren!“

Stefan Studt von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat eingestanden, dass die Endlagersuche völlig neu austariert werden muss. Neben einer Atommülldeponie für hochradioaktive Abfälle müsse ein weiteres Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle gebaut werden, räumte der BGE-Chef mit Blick auf die Abfälle ein, die aus der havarierten, illegal betriebenen Atommülldeponie Asse II bei Wolfenbüttel zurückgeholt werden müssen. Grundlage für die Bergung dieser Abfälle ist ein Gesetz, das Bergwerk droht abzusaufen. „Die Asse II bringt es an den Tag!“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Bereits im Rahmen der Fachkonferenz Teilgebiete, dem ersten formellen Beteiligungsformat für die Endlagersuche, bei der die Zivilgesellschaft sich Gehör verschaffen konnte, hatte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke gefordert, bei der Endlagersuche den Fokus auf alle Arten von Atommüll zu richten. Zu den geschätzt 200.000 Kubikmetern Nuklearmüll, der aus der Asse II geborgen werden muss, kämen noch rund 100.000 Kubikmeter uranhaltige Abfälle aus der Urananreicherungsanlage Gronau hinzu. Diese Atomfabrik ist vom Atomausstieg bisher ausgenommen.

Ehmke: „Es macht deshalb keinen Sinn, sich weiter an das ausgediente Erzbergwerk Schacht KONRAD zu klammern, das zwar planfestgestellt ist und 303.000 Kubikmeter Strahlenmüll aufnehmen soll. Zu flagrant sind die Sicherheitsbedenken beim Schacht KONRAD.“

Erst im Juni hatten Umweltverbände beim niedersächsischen Umweltministerium den Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses beantragt.

„Jetzt heißt es, Synergien zu nutzen“, fordert die BI.

Der Schacht KONRAD müsse aufgegeben werden, und das Endlagersuchverfahren müsse völlig neu austariert werden.

„Vielleicht erweist sich als bestmögliche Lösung, hochradioaktive und die schwach- und mittelaktiven Abfälle an unterschiedlichen Standorten mit unterschiedlichem Wirtsgestein zu lagern. Wenn man jetzt aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, kann auch viel Zeit und Geld gespart werden“, so Ehmke.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel.: 0170 510 56 06

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