Heute (27.5.) stellte die russische Umweltgruppe Ecodefense ihren neuen Bericht „Shunning Rosatom“ („Rosatom vermeiden“) vor. Der Bericht befasst sich mit den Auswirkungen der weltweiten Sanktionen, die seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine eingeführt wurden: Wer hat die Zusammenarbeit mit der russischen Atomindustrie eingestellt und wer nicht, wie groß ist die Abhängigkeit der Europäischen Union von russischen Kernbrennstofflieferungen und welche Folgen sind von den weltweiten Sanktionen zu erwarten.

Obwohl es sich bei dem russischen Atomriesen Rosatom um ein staatliches Unternehmen handelt, ist er im Gegensatz zu zahlreichen russischen Unternehmen unter staatlicher oder privater Kontrolle nicht direkt von den Sanktionen betroffen, die nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar verhängt wurden. In Europa und den USA wurden jedoch Forderungen laut, die Beziehungen zur russischen Atomindustrie zu kappen, und bestimmte Unternehmungen von Rosatom außerhalb der Grenzen Russlands haben seit Beginn des Krieges gelitten.

Genau wie die Milliarden, die Russland immer noch aus dem Verkauf von Gas, Öl und Kohle ins Ausland erhält, trägt das Geld, das Rosatom – ein Konglomerat von rund 350 Unternehmen, die sowohl kommerzielle Kernenergieprodukte und -dienstleistungen anbieten als auch die Produktion von Atomwaffen in Russland beaufsichtigen – verdient, letztendlich zur Finanzierung der russischen Kriegsmaschinerie bei. Und genau wie die Sanktionen, die der Westen gegen russische Gas-, Öl- und Kohleimporte verhängt hat und auszuweiten gedenkt, könnte es helfen, die brutale und unprovozierte Aggression Moskaus zu stoppen, wenn man die russische Atomindustrie daran hindert, weiterhin Geld in Europa zu verdienen – selbst wenn der Kreml weiterhin Bomben und Terror auf ein europäisches Land regnen lässt und der Welt mit nuklearer Vernichtung droht, so der Bericht.