Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Ahaus: Probe-Castortransporte geplant

Anscheinend wird es in Ahaus wieder Ernst: Heute (Dienstag, 27.06.) und Donnerstag sollen Probe-Castoren per LKW vom Forschungszentrum Jülich über die Autobahnen quer durchs Ruhrgebiet nach Ahaus gefahren werden, obwohl es noch keinerlei Genehmigung für den Transport der 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln von Jülich nach Ahaus gibt.

Offiziell gilt noch immer die Ansage der NRW-Landesregierung, ebensolche Atommülltransporte verhindern zu wollen – aber de facto geht es jetzt bereits in die konkrete Vorbereitung und ab Anfang 2024 könnten dann die 152 hochradioaktiv beladenen Westcastoren tatsächlich rollen.

Deshalb ruft die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ spontan für morgen (Dienstag) um 11 Uhr zu einer Protestaktion an der Kreuzung Schumacher-Ring/Legdener Straße (sprich: Tobit-Kreisel) auf.

Aktuelle Infos: https://www.bi-ahaus.de/

PS: Wer evtl. unterwegs die Strecke beobachten will/kann – meldet euch bitte direkt bei der BI in Ahaus.

Heute begann in Lingen auf dem Marktplatz zudem die zweitägige Protestaktion des Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland aus Anlass des Besuches des BASE-Infomobils. Das BASE will über Endlagermöglichkeiten reden, das AgiEL zeigt auf, wo auch heute noch in Deutschland immer weiterer Atommüll produziert wird, nämlich in Lingen und Gronau.

Unterdessen hat die Mikhail Dudin die Ostküste Schwedens erreicht und nimmt das Lingener Uranoxid bzw. die Brennstäbe mit nach St. Petersburg, die in Rotterdam an Bord genommen wurden – wahrscheinlich für Kasachstan und letztlich für AKW in China. Das BASE hat – wie immer – noch keine offizielle Bestätigung gegeben, die folgt oft erst Wochen später. So viel zum Thema Transparenz.

Und das alles, während in Russland erstmals undurchsichtige bewaffnete Konflikte ausgebrochen sind und die ukrainische Regierung vor einem katastrophalen Sabotageakt im AKW Saporischschja warnt, das für den Kreml von Rosatom verwaltet wird.

Dies als brisant einzustufen, ist angesichts der enormen Gefahren eine Untertreibung – wir fordern von der Bundesregierung endlich eine glasklare Beendigung aller Atomgeschäfte mit Rosatom – in Lingen muss sich endlich was tun!

Last but not least: Angesichts der neuen Abhörvorwürfe gegen staatliche Stellen in Zusammenhang mit der Letzten Generation solidarisieren wir uns erneut mit der Klimagruppe. Die harten Repressionsmittel, die jetzt eingesetzt werden, können schnell auch für andere Klimagruppen zum Einsatz kommen – für vollkommen friedliche Formen zivilgesellschaftlichen Protests. Eines muss uns allen klar sein: Das Ziel der Repressionsmaßnahmen ist nicht allein die Letzte Generation, sondern die gesamte Klimabewegung durch eine Kriminalisierung und Zurückdrängung legitimen Protests. Das Problem ist die sich drastisch verschärfende Klimakrise, nicht der Protest dagegen!

Atomfreie Klimagrüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

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