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Rechte für die Natur
Am Donnerstag, 20.7. berichtete Teresa Vicente, Professorin für Rechtsphilosophie an der Universität Murcia/Spanien im BI Büro über den langen Weg, dem MAR MENOR, einer der größten Salzwasserlagunen Europas, den Status einer Rechtsperson zu verschaffen.
Seit Jahrzehnten durch Tourismus und in den letzten Jahren immer mehr durch intensive Landwirtschaft belastet, ist diese einst zauberhafte Lagune bereits mehrere Male kollabiert. Es brauche dringend eine neue Basis, mit der unsere gemeinsame Lebensgrundlage, die Natur geschützt werden kann, sagt Vicente. Dazu gehört auch, die Position des Menschen ihr gegenüber neu zu definieren (Ökozentrismus) und sich als Teil der Natur zu verstehen.
Teresa Vicente ist in diesen Kampf seit Jahrzehnten involviert. Sie forscht seit ihrer Studienzeit zum Thema Rechte für die Umwelt und steht seit Langem im internationalen Austausch. Als sie 2019 von einem Studienaufenthalt zu verschiedenen Initiativen in Lateinamerika und Neuseeland an der britischen Universität Reading nach Spanien zurückkam, war die Lagune wieder einmal umgekippt. „Meine Studenten fragten mich, ob wir nicht etwas tun könnten“, sagt sie im Gespräch mit der Berliner taz. Vicente begann an einem Gesetzestext zu arbeiten, der vom spanischen Parlament mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Bereits 2009 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 22. April zum internationalen Tag der Mutter Erde. Im selben Jahr wurde auch die erste Resolution zur Harmonie mit der Natur verabschiedet.
Das MAR Menor als Rechtsperson ist nun ein wichtiger weiterer Schritt für Spanien und Europa. Das bahnbrechende Gesetz macht Schule. Die Hoffnung ist, dass weitere Ökosysteme folgen werden: Die Nordsee, das Wattenmeer, und auch immer weiter austrocknende Flüsse ,die unter anderem durch die Kühlung vom Großkraftwerken immer mehr unter Druck stehen, benötigen besonderen Schutz.