Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Drohnen überall – in Gorleben tut sich offensichtlich nichts

Helle Aufregung herrscht in Dänemark, unbemannte Flugobjekte legten stundenlang den Flugbetrieb in Kopenhagen und andernorts lahm. Das stellt die Flugabwehr vor große Probleme, denn bis es eine Abwehrreaktion darauf gibt, sind die Drohnen schon wieder verschwunden, zugleich wäre der Einsatz von Abfangraketen auch sehr teuer.

Aus Sicht der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sind die Drohnenüberflüge und die Hilflosigkeit der Behörden höchst beunruhigend.

Drohnenalarm hatte es im Frühsommer auch für Norddeutschland gegeben, u.a. für Industrieparks und das stillgelegte Atomkraftwerk Brunsbüttel, dort lagert hochradioaktiver Müll, insgesamt neun Castorbehälter ohne Genehmigung sowie schwach- und mittelaktiver Müll. Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat mittlerweile die Ermittlungen eingestellt, weder Start- noch Landepunkte konnten in der Vergangenheit identifiziert werden.

General Alfons Mais, der scheidende Inspekteur des Heeres, räumte nun laut Tagesschau ein, die Drohnenabwehr sei „das größte Problem der Bundeswehr“.

In der Auseinandersetzung um die langen oberirdischen Standzeiten hoch radioaktiver Abfälle hatte die BI immer wieder angemahnt, dass die Sicherheitsbetrachtungen der Behörden und der BGZ, der Betreiberin der 16 bundesweiten Zwischenlager, nicht mehr zeitgemäß seien. Die BI fordert als ersten Schritt zumindest ein Überflugverbot für die Atomanlagen in Gorleben. Das gibt es dort wie auch in Ahaus nicht, weil sie im Unterschied zu den anderen 14 Zwischenlagern nicht in Nachbarschaft einer Atomkraftwerks errichtet wurden – dort gab es schon immer ein Überflugverbot und das wurde auch nach der Abschaltung der AKW nicht aufgehoben.

Erst im März hatte ein Anwohner in Vietze eine große Drohne gesichtet, die in Richtung Gorleben flog.

„Der niedersächsische Umweltminister Meyer wollte sich der Sache annehmen, aber getan hat sich offensichtlich nichts“, beklagt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Zuletzt am vergangenen Donnerstagvormittag, als ich mit einer Gruppe Studierender der Uni Neubrandenburg zu einem Infogespräch in Gorleben war, überflogen zudem Kampfjets der Bundeswehr die Atomanlagen.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06

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