1x110 Das Wunder von Gorleben

„Das Wunder von Gorleben“

Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?

Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)

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Weitere 100 Jahre Atommülllagerung – Augen zu und durch?

2034 erlischt die Genehmigung für die Castorhalle in Gorleben, die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) bereitet schon ein neues Genehmigungsverfahren vor. Ein Update zur Veranstaltung am 13. August.

Ein Regelwerk für die 16 Zwischenlager in Deutschland fehlt, Beteiligung wird kleingeschrieben, angesagte Termine werden nicht eingehalten...In der Scoping-Unterlage der BGZ, die bereits im November 2024 veröffentlicht wurde, heißt es an entscheidender Stelle: "Durch die verlängerte Zwischenlagerung am Standort entstehen keine baulichen Veränderungen, wodurch keine zusätzlichen bisher unversiegelten Flächen in Anspruch genommen werden." (mehr …)

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Der Waldbrand bei Gorleben vor 50 Jahren

Am 12. August 1975 um 11:55 Uhr bricht in der Nähe von Gorleben ein Großfeuer aus. Vom ehemaligen "Trafohäuschen" aus, später ein markanter Treffpunkt für viele Aktionen der Gorleben-Gegner:innen, frisst sich das Feuer südlich vor. Bis 22:00 Uhr sind ca. 2.000 Hektar Wald- und Ackerfläche vernichtet.

"Niemand war vor der Standortbenennung im Februar 1977 auf die Idee gekommen, dass dieser Brand, eindeutig durch Brandstiftung verursacht, womöglich ein Hinweis auf eventuelle Großpläne einer Landesregierung sein könnte", erzählte Lilo Wollny dem Wendland Net 2009.

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dannenberg

Hiroshima – Auch 80 Jahre danach: brandaktuell!

Am 6. und 9. August 1945 wurden die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel von Atombombenabwürfen. Am Mittwoch, 6. August lud das Antimilitaristische Bündnis Wendland zur Kundgebung mit Gedenk-Aktion auf dem Marktplatz in Dannenberg. Über 100 Menschen kamen und setzten ein Zeichen gegen die nukleare Aufrüstung, die Atombombe und Atomkraft.

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Störfall in Gorleben 199x

Ein Ausschnitt aus "Castor - der Film" über eine Feuerwehr Katastrophenschutzübung in den 90er Jahren. Diese Thematik hat mit Blick auf die geplante Verlängerung der Zwischenlagergenehmigung in Gorleben an Aktualität nicht verloren. (mehr …)

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„Die Nuklearfalle – Putins Deals mit dem Westen“

Arte zeigte am 16. Juli eine Dokumentation in fünf Kapiteln, die es in sich hat. Es geht um Rolle des russischen Staatskonzerns Rosatom im weltweiten nuklearen Netzwerk und die Abhängigkeit vor allem Frankreichs von den Uranlieferungen Russlands, nachdem der Niger als Billiglieferant weggebrochen ist. Es geht auch um die Versorgung von Atomkraftwerken in osteuropäischen EU-Ländern mit spezifischen Brennelementen, die allein Rosatom anfertigt.

Ein wichtiger Baustein dabei ist die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen, wo auf deutschem Boden die französische Framatome ein Joint-venture mit Rosatom betreibt. Der Film erklärt, warum Uranlieferungen von allen Sanktionen als Antwort auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgenommen sind, und treibt es auf die Spitze: ausgerechnet die Ukraine setzt mit dem AKW Chmelnizki auf die Lieferung von Brennelementen russischer Bauart... Krieg hin, Krieg her. (mehr …)

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Stellungnahme zum Nationalen Entsorgungsprogramm

Im Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms werden die ungelösten Fragen und vorhandenen Probleme im Umgang mit den radioaktiven Abfällen weitgehend ausgeblendet. Lecke Atommüllfässer kommen ebenso wenig vor wie Brennelemente-Zwischenlager ohne Genehmigung. Es wird keine Abwägung verschiedener Konzepte und Alternativen beim Umgang mit den radioaktiven Abfällen durchgeführt. Gemeinsam mit .ausgestrahlt haben wir eine Stellungnahme veröffentlicht, die hier unterzeichnet werden kann.

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BI-Ratschlag: Viele offene Fragen

Der hochaktive Atommüll wird vermutlich noch viele Jahre im Gorlebener Zwischenlager stehen, Schätzungen gehen von weiteren 80 bis 100 Jahren aus. Erste Behälter-Zulassungen laufen schon in diesem Jahr aus, und 2036 endet die Aufbewahrgenehmigung für die Zwischenlagerhalle. 2026 plant die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) eine Genehmigung zur Verlängerung der Lagerungszeit zu beantragen. Das wirft viele Fragen auf, die am 26. Februar auf einem „Ratschlag“ der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in Platenlaase von den anwesenden Akivist:innen diskutiert wurden. hier mehr dazu lesen

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Unterstützung für Bure!

Bure ist das französische Gorleben: Seit 1994 laufen dort die Arbeiten an einem riesigen Atommüll-Lager mit dem Namen CIGEO. Die Kosten für Bure explodieren!

https://www.n-tv.de/panorama/Franzoesisches-Atom-Endlager-in-Lothringen-wird-immer-teurer-article25762494.html

Nun soll das "Widerstandshaus" in Luméville-en-Ornois enteignent werden. Bure braucht unseren Support! - weitere Infos hier.

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PRESSEMITTEILUNGEN

Das BASE bleibt hart – Scoping-Termin für Gorleben nicht vor Ort

18. September 2025

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bleibt hart: der Scoping-Termin für die verlängerte Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle in Gorleben findet nicht vor Ort, sondern am BASE-Sitz in Salzgitter statt. Zur Debatte steht die Scoping-Unterlage der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) für die vorgeschriebene vorgeschaltete Umweltverträglichkeitsprüfung, das den Rahmen für das Genehmigungsverfahren absteckt. Weder…

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„Wir machen den Weg frei“ – erstes Aktionswochenende in Gorleben

15. September 2025

Die Debatte um die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben ruft Aktivistinnen und Aktivsten auf den Plan: Die Teilnehmenden des traditionellen „Sonntagsspaziergangs“ rund um das ehemalige Endlagergelände wechselten den Kurs und machten am Sonntag den Weg um das Zwischenlagergelände frei. Rund zwei Dutzend Leute entfernten umgestürzte Bäume und sperrige Äste, am nächsten Sonntag soll der neue Weg…

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Scoping-Termin für die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben – BI fordert von der Genehmigungsbehörde Bürgernähe

12. September 2025

In seinem neuen Newsletter kündigt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) jetzt offiziell den Scoping-Termin für die Verlängerung der Betriebsdauer des Zwischenlagers Gorleben an. Im Text heißt es: „Ein entscheidender Schritt im Genehmigungsverfahren zur Verlängerung der Betriebsgenehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager in Gorleben steht bevor. Am 7. Oktober 2025 wird das Bundesamt für…

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TERMINE & AKTIONEN

So. 21.09.2025
13 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt: Atomanlagen
Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem
Belugaschiff
"Sonntagsspaziergang ": wir machen uns auf den Weg zum Zwischenlager.
So. 21.09.2025
14 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt: Atomanlagen
an den Kreuzen
Mastenweg
„Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet."
So. 28.09.2025
13 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt: Atomanlagen
Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem
Belugaschiff
Traditoneller "Sonntagsspaziergang" rund um den "Schwarzbau", das ehemalige Erkundungbergwerk
So. 28.09.2025
14 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt: Atomanlagen
an den Kreuzen
Mastenweg
„Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet."

GORLEBEN RUNDSCHAU

Beteiligung nach Gutdünken?

Haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, wen Sie in den Rat der Regionen schicken wollen? Oder rechnen Sie sogar damit, dass Sie eine Regionalkonferenz bilden müssen?

Sie wissen nicht, wovon ich rede? Uuups. Das wäre vielleicht tatsächlich etwas ungünstig. Denn schon in zwei Jahren wird sich entscheiden, welche Standortregionen für die übertägige Erkundung die Bundesgesellschaft für Endlagerung aus den bisherigen Teilgebieten, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten ließen, an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung übermitteln wird. Nach einer Prüfung durch das Bundesamt und der Einbeziehung des Bundestages werden diese Standortregionen darauf durch Bundesgesetz bestimmt.

Schon mit dem Vorschlag der zur übertägigen Erkundung vorgesehenen Standortregionen muss aber die im Standortauswahlgesetz in § 10 vorgesehene Beteiligung umgesetzt werden und wird das Bundesamt in jeder dieser Regionen eine Regionalkonferenz einrichten, die unter anderem Gelegenheit zu Stellungnahmen erhalten soll. Wenn man den Aufgabenkatalog dieser (ehrenamtlichen!) Konferenzen durchliest, erkennt man unschwer, dass es sich um einen anspruchsvollen Auftrag handelt. Und für ihre vermutlich bedeutsamste Aufgabe, nämlich gegebenenfalls einen qualifizierten Nachprüfauftrag für den Standortvorschlag zu stellen, werden der Konferenz gerade einmal sechs Monate eingeräumt.

Aber auch wenn aus unseren (vier!) Teilgebieten kein Vorschlag zur obertägigen Erkundung gemacht werden sollte, ist das Wendland in jedem Fall beteiligt. In der Fachkonferenz Rat der Regionen, nämlich, in der auch Vertreterinnen der Zwischenlagerstandorte mitmachen sollen, und die neben allgemeiner Prozessbegleitung auch „Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen“ leisten sollen. Eigentlich ja eine kluge Idee. Sie hätte von uns sein können.

Aber etwas stößt uns dann doch sauer auf. Schon wieder sollen wir uns ehrenamtlich engagieren, um den Dreck der Atomindustrie aufzuräumen. Dieses Mal sogar gesetzlich vorgesehen. Aber dort, wo wir seit Jahren lautstark die Beteiligung der Betroffenen einfordern, bei der auf ein Jahrhundert ausgeweiteten Zwischenlagerung nämlich, da stoßen wir bislang (noch) auf taube Ohren. Die Verantwortlichen ruhen sich auf fehlenden gesetzlichen Regelungen aus, die wir aber im Falle der Endlagerung auch erst in Jahrzehnten erkämpfen mussten.

Es bleibt zu hoffen, dass das Bundesumweltministerium unsere Mahnungen erhört, und mindestens weiter reichende Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Neugenehmigung der Zwischenlagerung schafft. Es wäre möglich, dass wir sonst doch mal wieder laut werden und spätestens im Rat der Regionen auf den Tisch hauen müssen…

Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.