50 Jahre Atom-Widerstand im Wendland
Ende 1973. Im Wendland wurde bekannt, dass bei Langendorf an der Elbe ein Atomkraftwerk gebaut werden sollte. Auf einer öffentlichen Sitzung des Samtgemeinderats Dannenberg Mitte Dezember 1973 wird das Thema nur verschämt aufgerufen, als Änderung des Flächennutzungsplans zugunsten eines „Kraftwerks“.
Die Preußen Elektra hatte bereits begonnen, Land aufzukaufen, Kommunalpolitiker aus Dannenberg hatten sich ins AKW Würgassen einladen lassen und waren es Lobes voll, und die Landesregierung unter dem SPD-Ministerpräsidenten Alfred Kubel unterstützte den Pro-Atom-Kurs. (mehr …)

Es gibt sie noch!
Atommüll-Transporte in das Zwischenlager Gorleben, hier aufgenommen am 11.10. um 14.45 Uhr zwischen Grippel und Gorleben. Hier handelt es sich vermutlich um einen Container mit schwach- und mittelaktivenm Abfällen.

Jeetze(l)talbahn – eine Perspektive für Altmark und Wendland!
Der Förderverein Jeetze(l)talbahn e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Bahnstrecke von Lüneburg über Dannenberg, Lüchow, Salzwedel, Klötze und Oebisfelde nach Wolfsburg zu (re-)aktivieren. (mehr …)

Neuer Vorstand ist gewählt
Auf der Mitgliederversammlung der BI Umweltschutz wurde am 8. Oktober auch ein neuer Vorstand gewählt. Vorsitzender bleibt Martin Donat, seine Stellvertreterin ist Elisabeth Hafner-Reckers. Wolfgang Ehmke bleibt Pressesprecher. Neu im Vorstand und künftig für die Kassenführung zuständig ist Roland Kruse-Kraft. Den Beirat bilden Klaus Longmuss und Jutta von dem Bussche.

Petition: Hochwasserschutz neu denken – Abholzung stoppen!
Das Niedersächsische Umweltministerium hat am 07.08.2023 die Abholzung von 230.000qm wertvoller Auenlandschaft im Biosphärenresrevat an der Elbe genehmigt. Eine Petition fordert nun: Hochwasserschutz neu denken - Abholzung stoppen!
Atomstrom aus Frankreich?
Deutschland ist wieder Netto-Stromimporteur. Eine hartnäckige, populäre Erzählung sagt, Deutschland würde vor allem französischen Atomstrom einkaufen. Doch die Realität ist anders. Wolfgang Pomrehm vom Nachrichtendienst Telepolis widerlegt diese Erzählung.
Richtig ist: Seit dem Ende April die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz gingen, ist Deutschland das erste Mal seit langem wieder Netto-Stromimporteur. 2023 wurden bisher 49,5 Milliarden Kilowattstunden importiert und 38,5 Milliarden exportiert, wie die Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zeigen. (mehr …)
Der Nuklearia-Energiewende-Rechner
Nicht überall, wo „Energiewende-Rechner“ drauf steht, ist auch ein Energiewenderechner drin: Sucht man heute im Internet nach „Energiewenderechner“,wird man fündig unter https://energiewende-rechner.org. Hier kann man mit Schiebereglern den Anteil unterschiedlicher Stromquellen variieren und die Folgen für den Flächenverbrauch oder den CO2-Ausstoß anzeigen lassen. Dieser Rechner wird von der Pro-Atom-Lobbyorganisation „Nuklearia“ betrieben. Und, potzblitz! Alles Experimentieren mit den Schiebereglern führt zu dem Ergebnis, dass der Strommix der Zukunft möglichst viel „Kernenergie“ enthalten müsse. - zum Beitrag "Für Sie getestet: Der Nuklearia-Energiewende-Rechner" auf sfv.de
Kletteraktivistin Cécile Lecomte gewinnt Klagen gegen Überwachung durch die Bundespolizei
„Die Polizei umgeht bewusst eigene Gesetze um die Protestform des Aktionskletterns zu kriminalisieren und damit zu unterbinden. Die Missachtung von Grundrechten ist gefährlich, nicht der Protest gegen die Atomkraft und Klimakiller!“ erklärte die Klägerin Cécile Lecomte am 6. September nach der 3-stündigen Verhandlung ihrer Klagen gegen Überwachungsmaßnahmen durch die Bundespolizei. (mehr …)
Die Welt ist auf dem Weg in den Klimakollaps
UN-Generalsekretär Guterres, warnt erneut eindringlich: "Der Klimakollaps hat begonnen".
https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/klima-guterres-wetter-zdfheute-update-100.html
Der Expertenrat für Klimaschutz in Deutschland https://www.expertenrat-klima.de/ kam am 22.8.2023 zur Feststellung, dass das Klimaschutzprogramm 2023 nicht den Anforderungen an ein Klimaschutzprogramm gemäß Klimaschutzgesetz entspricht. Die Bundesregierung wird aufgefordert, der verbleibenden Zielerreichungslücke mit einem zusammenhängenden, in sich schlüssigen und konsistenten Gesamtkonzept zu begegnen. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
„Wir schneiden den Weg frei“ – erstes Aktionswochenende in Gorleben
Die Debatte um die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben ruft Aktivistinnen und Aktivsten auf den Plan: Die Teilnehmenden des traditionellen „Sonntagsspaziergangs“ rund um das ehemalige Endlagergelände wechselten den Kurs und schnitten am Sonntag den Weg um das Zwischenlagergelände frei, mit einem Go des zuständigen Landesforstamts. Rund zwei Dutzend Leute entfernten umgestürzte Bäume und sperrige Äste, am…
Mehr LesenScoping-Termin für die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben – BI fordert von der Genehmigungsbehörde Bürgernähe
In seinem neuen Newsletter kündigt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) jetzt offiziell den Scoping-Termin für die Verlängerung der Betriebsdauer des Zwischenlagers Gorleben an. Im Text heißt es: „Ein entscheidender Schritt im Genehmigungsverfahren zur Verlängerung der Betriebsgenehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager in Gorleben steht bevor. Am 7. Oktober 2025 wird das Bundesamt für…
Mehr LesenEnBW widerspricht Befürwortern der Atomkraft – BI Umweltschutz: Hilfreicher Faktencheck
Die Meldungen zur angeblichen Renaissance der Atomkraft reißen nicht ab. Nun positioniert sich der Energieriese EnBW und klärt in einem Faktencheck, warum sich Atomkraft nicht rechnet. Atomstrom ist laut EnBW die teuerste Form der Stromerzeugung mit bis zu 49 Cent pro kWh. Ein Neustart alter Atomkraftwerke sei technisch kaum möglich und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Neubauten…
Mehr LesenTERMINE & AKTIONEN
So. 14.09.2025 13 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem Belugaschiff | "Sonntagsspaziergang spezial": Dieses Mal machen wir uns auf den Weg zum Zwischenlager. Motto: "Wir machen den Weg frei" - Handsägen mitbringen, im Anschluss Kaffee und Kuchen |
So. 14.09.2025 14 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen an den Kreuzen Mastenweg | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet." |
Sa. 04.10.2025 11 Uhr | Ahaus, Rathausplatz Innenstadt | Kundgebung und Demo gegen den Atommülltransportewahnsinn Jülich, Garching - Ahaus |
Sa. 18.10.2025 11 - 17 Uhr | Göttingen, VHS | 27. Atommüllkonferenz Programm siehe: www.atommuellkonferenz.de |
GORLEBEN RUNDSCHAU

Beteiligung nach Gutdünken?
Haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, wen Sie in den Rat der Regionen schicken wollen? Oder rechnen Sie sogar damit, dass Sie eine Regionalkonferenz bilden müssen?
Sie wissen nicht, wovon ich rede? Uuups. Das wäre vielleicht tatsächlich etwas ungünstig. Denn schon in zwei Jahren wird sich entscheiden, welche Standortregionen für die übertägige Erkundung die Bundesgesellschaft für Endlagerung aus den bisherigen Teilgebieten, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten ließen, an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung übermitteln wird. Nach einer Prüfung durch das Bundesamt und der Einbeziehung des Bundestages werden diese Standortregionen darauf durch Bundesgesetz bestimmt.
Schon mit dem Vorschlag der zur übertägigen Erkundung vorgesehenen Standortregionen muss aber die im Standortauswahlgesetz in § 10 vorgesehene Beteiligung umgesetzt werden und wird das Bundesamt in jeder dieser Regionen eine Regionalkonferenz einrichten, die unter anderem Gelegenheit zu Stellungnahmen erhalten soll. Wenn man den Aufgabenkatalog dieser (ehrenamtlichen!) Konferenzen durchliest, erkennt man unschwer, dass es sich um einen anspruchsvollen Auftrag handelt. Und für ihre vermutlich bedeutsamste Aufgabe, nämlich gegebenenfalls einen qualifizierten Nachprüfauftrag für den Standortvorschlag zu stellen, werden der Konferenz gerade einmal sechs Monate eingeräumt.
Aber auch wenn aus unseren (vier!) Teilgebieten kein Vorschlag zur obertägigen Erkundung gemacht werden sollte, ist das Wendland in jedem Fall beteiligt. In der Fachkonferenz Rat der Regionen, nämlich, in der auch Vertreterinnen der Zwischenlagerstandorte mitmachen sollen, und die neben allgemeiner Prozessbegleitung auch „Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen“ leisten sollen. Eigentlich ja eine kluge Idee. Sie hätte von uns sein können.
Aber etwas stößt uns dann doch sauer auf. Schon wieder sollen wir uns ehrenamtlich engagieren, um den Dreck der Atomindustrie aufzuräumen. Dieses Mal sogar gesetzlich vorgesehen. Aber dort, wo wir seit Jahren lautstark die Beteiligung der Betroffenen einfordern, bei der auf ein Jahrhundert ausgeweiteten Zwischenlagerung nämlich, da stoßen wir bislang (noch) auf taube Ohren. Die Verantwortlichen ruhen sich auf fehlenden gesetzlichen Regelungen aus, die wir aber im Falle der Endlagerung auch erst in Jahrzehnten erkämpfen mussten.
Es bleibt zu hoffen, dass das Bundesumweltministerium unsere Mahnungen erhört, und mindestens weiter reichende Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Neugenehmigung der Zwischenlagerung schafft. Es wäre möglich, dass wir sonst doch mal wieder laut werden und spätestens im Rat der Regionen auf den Tisch hauen müssen…
Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.