Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Die Atomkraft ist out – die Endlagersuche steht an
Schwerpunkt der neuen Gorleben Rundschau (GR) ist die Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Atomkraft – vor allem auf dem Hintergrund der Klimakrise – vor einer Renaissance stehen könnte. Christoph Pistner, der Bereichsleiter Nukleartechnik & Anlagensicherheit des Öko-Instituts Darmstadt, sagt zu den Möglichkeiten einer Atom-Renaissance im GR-Interview deutlich: „Das sehe ich überhaupt nicht!“
Die Reaktortypen, die derzeit angepriesen werden, nimmt Juri Knobelsdorff unter die Lupe. Der Abiturient aus Hitzacker nimmt es inhaltlich mit dem Experten vom Öko-Institut auf. Schließlich wirft Charlotte Mijeon, die Sprecherin der französischen Anti-Atominitiative Sortir du Nucléaire, einen Blick auf die Wirrungen des Atomprogramms unseres europäischen Nachbarn.
Natürlich geht es in der Gorleben Rundschau auch um die Endlagersuche. Ein geflügeltes Wort lautet: Wer A sagt, muss auch B sagen. Für die Endlagersuche hieße das übersetzt, wer die Öffentlichkeit und Menschen in den betroffenen Regionen einbeziehen will, muss auch ein Budget bereitstellen.
Das Bundesamt für die kerntechnische Sicherheit (BASE) aber sträubt sich. Wenn nach dem Willen das BASE am 17. Oktober nach Kassel das erste formale Beteiligungsformat, die Fachkonferenz Teilgebiete, berufen wird und dann seine Arbeit aufnehmen sollte, darf man seine Unterbringung selbst regeln, vielleicht gibt es eine Erstattung von Fahrtkosten und wenn überhaupt, dann nur für Privatpersonen. Ein Budget für wissenschaftliche Expertise hingegen für die Konferenzteilnehmer*innen ist nicht vorgesehen.
Über dem Suchverfahren, so beschreibt es Wolfgang Ehmke, throne deshalb ein doppeltes A – das Suchverfahren verlaufe erstens asymmetrisch, nicht auf Augenhöhe. Das zweite A steht für asynchron. Die Fachkonferenz setzt sich nämlich mit einem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) auseinander. Die BGE durchforstet die Geodaten, die von den Landesämtern geschickt wurden und weist Teilgebiete aus, die für die weitere Endlagerung als „günstig“ angesehen werden. Während die BGE nach Vorlage ihres Berichts unverdrossen weiterarbeitet, legt die Fachkonferenz erst rund neun Monate später ihren Kommentar vor, der dann hoffnungslos veraltet gegenüber dem jeweils neuesten Arbeitsstand der BGE ausfallen muss. Ein drittes A, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, könnte man angesichts dieser Asynchronität hinzufügen: „Es steht für absurd!“
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Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
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