Endlagersuche: Wendland weiter dabei
Die BGE präsentiert den neuen Arbeitsstand: Das Wendland ist bei der Endlagersuche noch mit großen, grauen Flächen dabei. „Wir hatten die Hoffnung, dass unsere fachlichen Hinweise – Anfragen, Hinweise auf wissenschaftliche Aufsätze und Forschungsergebnisse – zu den Tongebieten und den Auswirkungen kommender Kaltzeiten auf den Untergrund Berücksichtigung finden", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. - mehr hier
Fundstücke der Woche
"Voraussichtlich können fünf der insgesamt zwölf an deutschen Reaktorstandorten geplanten Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente nicht wie vorgesehen errichtet werden. Nach den Terrorattacken in den USA hält das für die Genehmigung der atomaren Lagerhallen zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter die beantragten Decken- und Wandstärken (0,55 bis 0,85 Meter) nicht mehr für ausreichend. (mehr …)
Interview mit Radio Lora 92,4
Der Münchner Lokalradiosender Lora 92,4 hat BI-Vorständler Peter Widmayer in einem Telefoninterview zu den Themen Zwischenlagerkonzept, Gorleben, den Kosten der Atomkraft, zu Transmutation und mangelnde Öffentlichkeitsbeteiligung befragt. Das 12 min lange Interview erschien am Freitag im "LORA-Magazin" und ist hier nachzuhören (Start bei Minute 27:09):
Flugverbot über Gorleben, Ahaus & Lubmin kommt!
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt die Entscheidung der Deutschen Flugsicherung. Immer wieder war Gorleben sogar Ziel- und Wendemarke für Flüge der Luftwaffe. Die BI fordert, dass es in der Auseinandersetzung um die verlängerte Zwischenlagerung auch um einen möglichen Flugzeugabsturz und gezielte Terrorschläge gehen muss. - mehr hier
Beteiligungssimulation
Die Gorleben-Betreiberin BGZ lädt für Dienstag, den 4. November, um 18 Uhr im Verdo in Hitzacker zu einer Info-Veranstaltung ein. „Zuhören, fragen, mitreden – Start der Bürgerbeteiligung zur verlängerten Zwischenlagerung“ lautet der Titel.
Die 113 Castorbehälter im Zwischenlager Gorleben werden für vermutlich weitere 100 Jahre oberirdisch gelagert werden müssen. Vor kurzem präsentierte die Genehmigungsbehörde BASE ein Dialogkonzept zur verlängerten Zwischenlagerung. Auch hier war in Verbindung mit reinen Infoveranstaltungen von „Beteiligung“ die Rede. (mehr …)
Atompoker mit Russland – Ein brisantes Hörfeature
Die Firma ANF im niedersächsischen Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke in Westeuropa – beliefert mit russischem Uran. Jetzt soll eine direkte Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom auf den Weg gebracht werden.
Das russische Uran wird über den Rotterdamer Hafen bis zur Brennelemente-Fabrik ins Emsland transportiert – ganz legal, denn Sanktionen für Uran hat die EU bisher nicht beschlossen. Trotz des Krieges in der Ukraine steigen die Mengen. ANF ist eine Tochter des französischen Atomenergiekonzerns Framatome, weltweit einer der größten im Nukleargeschäft. Um zukünftig auch osteuropäische Reaktoren beliefern zu können, will Framatome mit Rosatom kooperieren. (mehr …)
Protest vorm Zwischenlager Gorleben
Rund 80 Menschen, umrahmt von zwei Traktoren, fanden sich heute vor den Toren des Zwischenlagers Gorleben zur Kundgebung ein, zu der die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Bäuerliche Notgemeinschaft aufgerufen hatten.
Die Empörung sei groß, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, dass zwei Tage später in Salzgitter, dem Sitz des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), fernab vom Ort des Geschehens in einem kleinen Kreis über die Pläne, die Zwischenlagerung in Gorleben zu verlängern, debattiert würde. (mehr …)
Traurig nehmen wir Abschied von Lucia Wente
Lucia – eine Institution – manche möchten nicht so genannt werden. Lucia aber war es für viele Jahrzehnte in unserem Widerstand gegen die Gorlebener Atomanlagen. (mehr …)
Unser Shop ist wieder online!
Liebe Freund:innen, wir haben unseren Materialshop wieder freigeschaltet. Ab sofort könnt ihr die beliebten Pullis und Shirts mit der Wendlandsonne, Aufkleber, Fahnen und unser Infomaterial bestellen: material.bi-luechow-dannenberg.de
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PRESSEMITTEILUNGEN
Dialogversuch zur verlängerten Zwischenlagerung: Noch keine Verständigung möglich
Auf Augenhöhe wollte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Dienstagabend in Hitzacker die interessierte Öffentlichkeit in ihrer Dialog- und Informationsveranstaltung zur verlängerten Zwischenlagerung abholen und beteiligen, so äußerte sich die BGZ im Vorfeld der Veranstaltung. 2034 läuft die Genehmigung des Zwischenlagers in Gorleben bekanntlich aus, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hat mit Blick auf…
Endlagersuche: die BGE präsentiert den neuen Arbeitsstand – Das Wendland bleibt weitgehend grau in grau
Es erinnert ein wenig an die Ziehung der Lottozahlen: Gebannt werden in den Gebieten, die von der Endlagersuche berührt sind, die Ausgrenzungsschritte der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) verfolgt. Ist man noch im Topf oder wurde man aussortiert? Bekanntlich ist das Wendland auch nach dem Gorleben-Aus vor fünf Jahren noch im Pool potentiell geologischer Formationen, gleich…
Endlagersuche: Was wird aus den Tongebieten in Norddeutschland?
Am 3. November wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) darlegen, welche weiteren Gebiete sie von der Endlagersuche ausschließt. Debattiert wird das Ergebnis dann am 21. und 22. November in Hannover im Rahmen des 4. Endlagerforums. Der Hintergrund: Im Herbst 2020 hatte die BGE nach Auswertung von über einer Million geologischer Daten einen ersten Bericht vorgelegt.…
TERMINE & AKTIONEN
| Do. 06.11.2025 18 Uhr | Hannover, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Heinz-Sielmann-Saal Archivstraße 2 | Auf dem Weg zu den Standortregionen – Fokus Niedersachsen Niedersächsisches Begleitgremium (öffentlich) Diskussion u.a. mit Asta von Oppen, PFE |
| So. 09.11.2025 13 Uhr | Treffpunkt: Atomanlagen Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem Belugaschiff | Sonntagsspaziergang rund um das Gelände des ehemaligen Endlagerbergwerks, findet seit dem 25.10.2009 ohne Unterbrechung statt, solange bis das Bergwerk wieder verfüllt ist |
| So. 09.11.2025 14 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen an den Kreuzen Mastenweg | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet." |
| So. 09.11.2025 15 Uhr | Gedelitz, Gasthof Wiese | Trauerkaffee Erinnerung an Lucia Wente |
GORLEBEN RUNDSCHAU
Beteiligung nach Gutdünken?
Haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, wen Sie in den Rat der Regionen schicken wollen? Oder rechnen Sie sogar damit, dass Sie eine Regionalkonferenz bilden müssen?
Sie wissen nicht, wovon ich rede? Uuups. Das wäre vielleicht tatsächlich etwas ungünstig. Denn schon in zwei Jahren wird sich entscheiden, welche Standortregionen für die übertägige Erkundung die Bundesgesellschaft für Endlagerung aus den bisherigen Teilgebieten, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten ließen, an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung übermitteln wird. Nach einer Prüfung durch das Bundesamt und der Einbeziehung des Bundestages werden diese Standortregionen darauf durch Bundesgesetz bestimmt.
Schon mit dem Vorschlag der zur übertägigen Erkundung vorgesehenen Standortregionen muss aber die im Standortauswahlgesetz in § 10 vorgesehene Beteiligung umgesetzt werden und wird das Bundesamt in jeder dieser Regionen eine Regionalkonferenz einrichten, die unter anderem Gelegenheit zu Stellungnahmen erhalten soll. Wenn man den Aufgabenkatalog dieser (ehrenamtlichen!) Konferenzen durchliest, erkennt man unschwer, dass es sich um einen anspruchsvollen Auftrag handelt. Und für ihre vermutlich bedeutsamste Aufgabe, nämlich gegebenenfalls einen qualifizierten Nachprüfauftrag für den Standortvorschlag zu stellen, werden der Konferenz gerade einmal sechs Monate eingeräumt.
Aber auch wenn aus unseren (vier!) Teilgebieten kein Vorschlag zur obertägigen Erkundung gemacht werden sollte, ist das Wendland in jedem Fall beteiligt. In der Fachkonferenz Rat der Regionen, nämlich, in der auch Vertreterinnen der Zwischenlagerstandorte mitmachen sollen, und die neben allgemeiner Prozessbegleitung auch „Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen“ leisten sollen. Eigentlich ja eine kluge Idee. Sie hätte von uns sein können.
Aber etwas stößt uns dann doch sauer auf. Schon wieder sollen wir uns ehrenamtlich engagieren, um den Dreck der Atomindustrie aufzuräumen. Dieses Mal sogar gesetzlich vorgesehen. Aber dort, wo wir seit Jahren lautstark die Beteiligung der Betroffenen einfordern, bei der auf ein Jahrhundert ausgeweiteten Zwischenlagerung nämlich, da stoßen wir bislang (noch) auf taube Ohren. Die Verantwortlichen ruhen sich auf fehlenden gesetzlichen Regelungen aus, die wir aber im Falle der Endlagerung auch erst in Jahrzehnten erkämpfen mussten.
Es bleibt zu hoffen, dass das Bundesumweltministerium unsere Mahnungen erhört, und mindestens weiter reichende Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Neugenehmigung der Zwischenlagerung schafft. Es wäre möglich, dass wir sonst doch mal wieder laut werden und spätestens im Rat der Regionen auf den Tisch hauen müssen…
Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.